CBD-Handel wehrt sich gegen Monopol der Trafiken
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RETAIL Redaktion 22.07.2025

CBD-Handel wehrt sich gegen Monopol der Trafiken

Österreichischer Cannabis Bundesverband kritisiert „unfaire Marktverdrängung“ durch neuen Exklusivvertrieb.

WIEN. Mit dem dieswöchiten Start des exklusiven CBD-Vertriebs über Trafiken gerät der Fachhandel unter Druck. Rund 500 spezialisierte CBD-Geschäfte mit über 1.000 Beschäftigten sehen deshalb ihre Existenz gefährdet. Der Österreichische Cannabis Bundesverband (ÖCB) warnt deshalb in einer Aussendung vor Marktverzerrung und fordert faire Wettbewerbsbedingungen.
„Monopol tötet Vielfalt – wir stehen für Miteinander. Wir sind nicht gegen Trafiken – aber gegen ihre Bevorzugung!“, erklärt Klaus Hübner, Obmann des ÖCB. In anderen EU-Ländern funktioniere der CBD-Vertrieb auf Basis von Kooperation, nicht Verdrängung.
 
Wegfall von Beratung und regionaler Wertschöpfung

Besonders kritisch sieht der Verband die fehlende Fachberatung in Trafiken. „Trafikanten verkaufen Tabakwaren – aber kein Wissen über Hanf“, so Hübner. In spezialisierten Geschäften hingegen sei fundierte Beratung zu Qualität, Anwendung und Konsum seit Jahren Standard.
 
Auch wirtschaftlich sieht der ÖCB Nachteile: Regionale Produzenten und nachhaltige Landwirtschaft würden durch zentralisierte, großindustrielle Lieferstrukturen verdrängt. Die angeblich höheren Steuereinnahmen im Monopolvertrieb bezeichnet Hübner als Illusion: „Hunderte Millionen Euro an Umsatz und Steuerleistung der CBD-Branche werden geopfert – für ein paar Millionen zusätzlich im Monopolvertrieb.“
 
Rechtliche Schritte angekündigt

Der Verband kündigt rechtliche Schritte an und verweist auf ein früheres Urteil des Verfassungsgerichtshofs, das das Trafikmonopol bei E-Zigaretten aufgehoben hatte. „Genau das droht nun bei CBD. Wir sind bereit, bis zum Höchstgericht zu gehen, um auch diesen Monopol-Spuk zu beenden“, so Hübner.

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