Der Möbelhandel hofft auf Erholung
© Felix Büchele/Service&More
Auf und Ab Der Einrichtungshandel galt in der Pandemiezeit durchaus als Krisengewinner, 2023 litt er unter einer schwachen Nachfrage, die auch noch einige Monate anhalten dürfte.
RETAIL Redaktion 15.03.2024

Der Möbelhandel hofft auf Erholung

KMU-Dienstleister Service&More prognostiziert für zweites Halbjahr leichtes Wachstum und Stabilität.

WIEN. Der Umsatz des österreichischen Möbelhandels brach 2023 laut Zahlen der Statistik Austria um 11,5% ein. Ein Großteil dieses Umsatzrückganges ist auf die geringe Nachfrage im Möbelhandel zurückzuführen.

Christian Wimmer, Geschäftsführer von Service&More, mit 293 Mitgliedern die größte Einkaufs- und Dienstleistungsorganisation für KMU im österreichischen Einrichtungsfachhandel, blickt auf schwierige Zeiten zurück: „Die letzten Jahre stellten für den Einrichtungsfachhandel eine große Herausforderung dar.” Für heuer rechnet er ab dem Sommer mit einer allmählich einsetzenden Erholung, aufs Jahr gesehen könnte 2024 aber noch einmal das Ergebnis von 2023 unterbieten.

Talsohle scheint erreicht

„Nach starken Umsätzen in der Pandemiezeit von Anfang 2020 bis Anfang 2022 riss die Kundenfrequenz in der Branche im dritten Quartal des vergangenen Jahres teils fast komplett ab und erholte sich erst gegen Ende des vierten Quartals allmählich wieder. Die Rekordinflation und hohe globale Unsicherheit entfalteten hier ihre volle Wirkung und die Branche spürte auch das Fehlen des in die Corona-Zeit vorgezogenen Umsatzes stärker als andere Wirtschaftsbereiche”, führt Wimmer aus.

Im Bereich der Anfragen sei man „vorsichtig optimistisch”, die Talsohle erreicht zu haben, und dass das Volumen allmählich langsam zunehmen werde; dennoch gehe man davon aus, dass „die Umsätze in der ersten Jahreshälfte 2024 weiterhin schwach bleiben und sich die Wirtschaftslage im Möbelhandel erst ab dem kommenden Sommer verbessern wird. In Summe erwarten wir, dass das laufende Jahr wirtschaftlich noch schwächer wird als das Jahr 2023. Ab 2025 rechnen wir dann mit einem vernünftigen Wachstum.”

Gemächlicher Aufwind

Wie steil der auf die Talsohle folgende Anstieg ausfallen wird, sei offen: „Hier ist Vorsicht geboten, denn wenn eine Zeit lang, wie aktuell, nach wie vor in Österreich zu wenig gebaut wurde, die Wohnungseinheiten aber dringend gebraucht werden und auch das Thema Renovierung lange aufgeschoben wird, kann es zu einer brenzligen Situation kommen”, warnt Wimmer. Er hoffe aber, dass sich die Entwicklung des „unerwartet steilen und kaum handhabbaren Anstiegs der Nachfrage nach Inneneinrichtung in Corona-Zeiten und des ebenso überraschenden enormen Rückgangs der vergangenen zwölf Monate so nicht wiederholt”; Wunschszenario wäre demgemäß ein „gemächlicher Aufwind”. (red)

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