Die Teuerung läuft auf vollen Touren
© APA / Herbert Neubauer
Laut AK Preismonitor sind die Preissteigerungen in LEH teils deutlich – und dürften sich negativ auf das Einkaufsverhalten auswirken: Die Konsumenten kaufen weniger.
RETAIL Redaktion 20.05.2022

Die Teuerung läuft auf vollen Touren

Der AK-Preismonitor verweist auf starke Preiserhöhungen, die Johannes Kepler Uni ortet einen Konsumrückgang.

WIEN. Die hohe Inflation macht sich beim Einkaufsverhalten der Menschen bemerkbar. Fast ein Drittel (30%) plant laut einer aktuellen Erhebung der Johannes Kepler Universität Linz (JKI), sich beim Einkaufen generell einzuschränken. 75% wollen beim Einkauf mehr auf Aktionen achten, 59% auf billigere Alternativen umsteigen. 43% werden mehr im Internet nach günstigeren Produkten recherchieren und 20% mehr online bestellen.

Preisempfindliche Ältere

69% der Befragten nehmen Preiserhöhungen bereits wahr. Je älter die Konsumenten, desto häufiger werden Preissteigerungen im Einzelhandel wahrgenommen. Auch mit zunehmender Haushaltsgröße steigt die Preissensibilität.

Besonders häufig merken Konsumenten demnach Preiserhöhungen im Lebensmitteleinzelhandel (92%), bei Drogeriewaren (49%) sowie Produkten aus dem Bereich Bau- und Heimwerkerbedarf (36%).
Obwohl die Preise im Schnitt bei Mode in den ersten drei Monaten 2022 moderat angestiegen sind, werden die Preiserhöhungen dort von rund einem Fünftel der Konsumenten wahrgenommen. Hingegen kommen Preisanstiege bei Spielwaren, Sportartikeln, Büchern und Schreibwaren bloß bei je zwölf Prozent der Befragten an.

Leistbare Lebensmittel?

„Viele müssen billigere Produkte kaufen, weil es mit ihrem Haushaltsbudget eng ist. Die Menschen müssen sich das Leben leisten können. Daher muss die Politik alles tun, dass Lebensmittel leistbar bleiben”, fordert AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Die AK hat im März und April die Preise für günstige Drogeriewaren, Lebens- und Reinigungsmittel sowie Markenwaren erhoben und mit dem Vorjahr verglichen (siehe Tabelle). Einzelne Produkte seien um bis zu 65% teuerer geworden. 1 kg günstiges griffiges Weizenmehl kostete im LEH im Juni 2021 0,41 €, im März 2022 0,67 €. (red)

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