Digitalisierung rettet Lebensmittel
© Spar / Werner Krug
Die neue IT-Lösung berücksichtigt neben Daten über Verkaufsmengen auch Faktoren wie Saisonalität und Marketingaktionen und erstellt daraus eine treffsichere Vorhersage des Bestellbedarfs.
RETAIL Redaktion 02.09.2022

Digitalisierung rettet Lebensmittel

Mit Künstlicher Intelligenz und Cloud-Lösungen will Spar den Verderb seiner Lebensmittel weiter reduzieren.

SALZBURG. Obwohl bei Spar schon jetzt nur rund ein Prozent der angebotenen Lebensmittel nicht verkauft werden, arbeitet das Unternehmen beständig an der weiteren Eindämmung der Lebensmittelverschwendung. Der Händler hat daher mit der Spar-ICS, der unternehmens­eigenen IT-Unit, Microsoft und weiteren Partnern eine Lösung entwickelt, um mithilfe von Daten und Künstlicher Intelligenz gezielte Bestellvorschläge und -prognosen für alle Standorte (Spar, Eurospar, Interspar) zu ermöglichen. So soll Ware in Zukunft noch zielgenauer bestellt und die Lieferkette entsprechend effizient gestaltet werden.

Ausgeklügelte Bestellung

Mittels Künstlicher Intelligenz analysiert eine neue IT-Lösung von Spar-ICS Daten über Verkaufsmengen, Wetterbedingungen, Sonderangebote, Marketingaktionen, Saisonalität und andere Faktoren und erstellt anhand der Daten eine präzise Vorhersage der optimalen Menge pro Filiale. Basis für die Weiterentwicklung war die „automatische und ausgeklügelte Warenbestellung, die es bei Spar bereits seit Jahrzehnten gibt”, wie Markus Kaser, Spar-Vorstand für IT, Einkauf, Marketing und CSR, erläutert. Die adaptierte Version wurde nun erstmals im Bereich Obst und Gemüse eingesetzt.

Hohe Genauigkeit

„Die Vorteile sind vielfältig – nicht nur für das Unternehmen, die Lieferanten, die Kunden und die Mitarbeiter, sondern auch und vor allem für die Umwelt. Für die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie auch den Klimawandel, bieten uns neue Technologien sowie die richtigen digitalen Tools Lösungsansätze. In diesem Projekt nutzt Spar die Potenziale der Technologien und Künstlichen Intelligenz, um die Bedürfnisse unserer Kundschaft zu erfüllen und dabei gleichzeitig Ressourcen zu sparen”, erklärt Kaser.

Das Ergebnis sei eine Vorhersagegenauigkeit von über 90%. All das führe dazu, dass „in der richtigen Filiale exakt die benötigte Menge zur richtigen Zeit verfügbar ist und dadurch die Lebensmittelverschwendung noch stärker reduziert wird”.

Effiziente Lieferketten

Aufgrund der großen Datenmengen und dem variablen Bedarf an Rechenleistung für Vorhersagen beim Bestellprozess und der Optimierung der Lieferkette fiel die Wahl auf die Microsoft Cloud: Die sogenannten Advanced Analytics-Werkzeuge von Microsoft greifen auf diese cloudbasierten Daten zu und machen damit eine intelligente Lieferkette überhaupt erst möglich. „Diese Lösungen bieten die notwendigen Voraussetzungen, um mit der Datenmenge sowohl horizontal als auch je nach Workload zu skalieren”, erklärt Andreas Kranabitl, Geschäftsführer von Spar-ICS. (red)

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