Fangquote fixiert
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Hering soll in der Ostsee 2018 deutlich weniger gefischt werden, beim Dorsch ändert sich die Quote nur geringfügig.
RETAIL Redaktion 13.10.2017

Fangquote fixiert

Die EU-Fischereiminister haben die Fangquoten für 2018 festgelegt – ein tragfähiger Kompromiss.

LUXEMBURG. Alljährlich legen die EU-Fischereiminister die sogenannten zulässigen Gesamtfangmengen fest. Die EU-Kommission gibt dafür im Voraus Empfehlungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Gutachten, in denen der Zustand der einzelnen Bestände untersucht wurde. In den Verhandlungen geht es dann darum, Kompromisse zwischen den Interessen der Fischfangindustrie und dem Schutz der Fischbestände zu ­finden.

Mit den Gesamtfangmengen wird bestimmt, wie viel Fisch von einem bestimmten Bestand im jeweiligen Jahr gefangen werden darf. Die Gesamtfangmengen werden unter den EU-Staaten als nationale Quoten verteilt. Wenn das in einer Quote erlaubte Kontingent ausgeschöpft wurde, darf das jeweilige Land dort vorübergehend keine Fische mehr fangen. Im Dezember wird voraussichtlich über die Fangquoten für Nordsee und den Atlantik für das kommende Jahr entschieden.
Aktuell dürfen nun deutsche Fischer im kommenden Jahr deutlich weniger Hering aus der westlichen Ostsee ziehen als noch 2017: Die dort erlaubte Fangmenge werde um satte 39% gesenkt.
Die Fangquoten für den für Deutschland wichtigen Dorsch in der westlichen Ostsee blieben unverändert – allerdings wurden sie beim östlichen Dorsch (nach rund 20-stündigen Verhandlungen) um acht Prozent gesenkt. Einschränkungen gibt es auch bei Scholle (–10%) sowie bei Lachs (–5%) in der gesamten Ostsee. Erhöht werden hingegen die erlaubten Fangmengen für Hering in der zentralen Ostsee um 20% und für Sprotte in der gesamten Ostsee um 1%.

Umweltschützer besorgt

Umweltschützer nahmen die Einigung mit gemischten Gefühlen auf. Der WWF zeigte sich kritisch: „Die Situation der deutschen Brotfische in der westlichen Ostsee ist besorgniserregend. Bei den hauptsächlich von Deutschland und Dänemark bewirtschafteten Beständen von Dorsch und Hering haben die Minister die Bestandserholung bisher nicht in den Griff bekommen”, sagte WWF-Fischereiexpertin Stella Nemecky. „Die diesjährige Entscheidung ist zwar ein guter Schritt, wird aber das Ziel der Fischereipolitik, bis 2020 gesunde Bestände zu erreichen, verfehlen.” (APA/red)

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