Georg Stumpf erwarb „Lamarr”
© APA/Georg Hochmuth
RETAIL Redaktion 18.10.2024

Georg Stumpf erwarb „Lamarr”

Die insolvenzgerichtliche Genehmigung steht noch aus, die konkrete weitere Nutzung wird mit der Stadt abgestimmt.

WIEN. „Der gute Standort, die etablierte Lage in der Mariahilfer Straße sowie die Nähe zur Innenstadt waren wesentliche Entscheidungsgründe für den Ankauf”, heißt es in einer Mitteilung der Stumpf Development GmbH, einer Tochterfirma der Stumpf Gruppe des gleichnamigen Großinvestors. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht, auch die insolvenzgerichtliche Genehmigung steht noch aus – doch dem Vernehmen nach dürfte geplant sein, das Projekt wie genehmigt fortzusetzen, inklusive Dachpark.

Zweitreichster Österreicher

„Das zukünftige Nutzungskonzept soll in Abstimmung mit der Stadt Wien und dem Bezirk in den kommenden Monaten entwickelt werden”, heißt es in der Mitteilung weiter. Ein Sprecher der Stumpf Development wollte sich auf APA-Anfrage vorerst nicht konkreter zum Deal und den Stumpf-Plänen mit der Ex-Signa-Immobilie äußern. Sein Unternehmen könne „weiterführende Informationen erst zu gegebenem Zeitpunkt bekannt geben”.

Mit einem geschätzten Vermögen von laut jüngstem Forbes-Ranking rund 12,6 Mrd. USD ist Georg Stumpf der zweitreichste Österreicher (nach Mark Mateschitz) und belegt auch im weltweiten Ranking den 156. Platz. Über den von ihm errichteten Millennium Tower – einschließlich der darin beherbergten Millennium City – sagte er einst: „Der Millennium Tower ist heute in Wien auf jeder zweiten Postkarte zu finden, aber es war nie meine Absicht, ein Wahrzeichen zu bauen. Der Bau war ein Geschäft, und bei Geschäften zählt nur eines: Geld.”
Ein Strafverfahren gegen Stumpf wegen Verletzung des Börsengesetzes endete 2010 mit einer Wiedergutmachungszahlung in zweistelliger Millionenhöhe; der Bauunternehmer, dessen 2004 verstorbener Vater Georg Stumpf sen. mit dem Architekten Roland Rainer die Wiener Stadthalle und das ORF-Zentrum Küniglberg errichtete, gilt als öffentlichkeitsscheu.

Bezirkspolitik will Dachpark

Die Baustelle ist mit Pfandrechten in der Höhe von 390 Mio. € belastet, die im Grundbuch eingetragen sind. Diese liegen bei der Bank Austria (295 Mio. €) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (95 Mio. €). Der Kaufpreis dürfte nun auch der Tilgung dieser Summen dienen.

Nach den Plänen des zusammengebrochenen Firmen-Konglomerats von Rene Benko sollte im Neubau ein Hotel und Premium-Warenhaus samt öffentlichem Park auf der Dachterrasse entstehen. Auf dem öffentlichen Park bestand die Bezirkspolitik zuletzt weiterhin. (APA/red)

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