Gutscheine sind Umsatzbringer
© APA/dpa/Malte Christians
RETAIL Redaktion 05.12.2025

Gutscheine sind Umsatzbringer

Weihnachtstrend 2025: Mehr als jede zweite Person schenkt Gutscheine; 360 Mio. Euro Weihnachtsumsatz.

INZ/WIEN. Gutscheine sind 2025 ein dominierendes Weihnachtsgeschenk in Österreich. Laut einer aktuellen Analyse des Instituts für Handel, Absatz und Marketing planen 56% der Konsumenten, heuer mindestens einen Gutschein zu verschenken. Besonders ausgeprägt ist dieser Trend bei den 16- bis 24-Jährigen: Satte 60% wollen hier Gutscheine unter den Baum legen.

Allseits beliebt?
Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Anteil ab, erreicht aber selbst in der Gruppe der 65- bis 74-Jährigen noch beachtliche 47%. Am häufigsten gekauft werden Einkaufsgutscheine für den stationären Handel, 32% bevorzugen diese Art. 25% setzen auf Online-Gutscheine, während Freizeitaktivitäten, Kulinarik und Reisen jeweils bei rund 12 bis 13% liegen. Zusätzlich geben 9% an, gemeinsame Zeit zu verschenken. Die Gründe für den Gutschein-Trend sind vielschichtig: 52% möchten, „dass sich der oder die Beschenkte selbst etwas aussuchen kann“, 50% wollen Fehlkäufe vermeiden. Für 47% ist ein Gutschein „einfacher als ein bestimmtes Geschenk auszuwählen“, während jeweils 42% die Praktikabilität und die Zeitersparnis betonen oder angeben, die Wünsche der Beschenkten zu wenig zu kennen. Gutscheine gelten somit als sichere und effiziente Lösung.

„Unpersönliche“ Gutscheine
Es gibt aber auch Vorbehalte: 31% schenken keine Gutscheine, weil sie lieber selbst ein persönliches Geschenk auswählen. 25% haben das Gefühl, sich bei Gutscheinen nicht genug mit den Wünschen der Beschenkten auseinandergesetzt zu haben. Für 23% wirken sie schlicht unpersönlich. Weitere praktische Gründe sind Ablaufdaten, die 18% kritisch sehen, sowie die Präferenz für Bargeld, für 17% der Befragten wichtig. Aufseiten der Empfänger zeigt sich ein anderes Bild: 68% freuen sich über Gutscheine zu Weihnachten, am stärksten ausgeprägt ist das in der Altersgruppe 45 bis 54 Jahre, wo 73% diese Form schätzen. 32% hingegen können wenig damit anfangen, 26% empfinden Gutscheine als unpersönlich und 6% möchten das Geschenk nicht selbst besorgen.

Ein 2,36 Mrd. Euro-Paket
Ökonomisch ist der Gutschein-Boom beachtlich: Von den prognostizierten Gesamtausgaben für Weihnachtsgeschenke von 2,35 Mrd. € entfallen voraussichtlich rund 360 Mio. € auf Gutscheine. „Damit werden lokale Geschäfte ebenso gestützt wie digitale Angebote“, erklärt Ernst Gittenberger vom IHaM. Und Vorstand Christoph Teller fasst den Mechanismus prägnant zusammen: „Gutscheine sind das Geschäft mit der Gedankenlosigkeit – allerdings im positivsten Sinn.“ Beim Einlösen erhöhe sich letztlich die Kaufwahrscheinlichkeit. (red)

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