Haider: Nah am Gemüse, schnell beim Kunden
© Unimarkt-Gruppe
RETAIL christian novacek 22.09.2017

Haider: Nah am Gemüse, schnell beim Kunden

Unimarkt-Chef Andreas Haider will mit deutlich mehr Lokalität die Frische schneller ins Geschäft bringen.

••• Von Christian Novacek

Die Initiative „Genussland Oberösterreich” will regionalspezifische Köstlichkeiten bekannt machen – und vernetzt dafür Landwirtschaft, verarbeitende Gewerbebetriebe, Gastronomie und Lebensmittelhandel. „In Zeiten globalisierter Handelsströme steht die Sehnsucht nach Regionalität verstärkt im Vordergrund”, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger unter nachdrücklichem Hinweis auf „das Genussland Oberösterreich”.

Ein kongenialer Partner, der regionale Ansprüche übererfüllt, ist Unimarkt; der Nahversorger arbeitet seit jeher mit vielen ­Betrieben und Bauern aus der Umgebung. Er hält die Wertschöpfung in der Region – und will sie ausbauen.

Regional schmeckt optimal

Unimarkt ist im ländlichen Raum groß geworden. Die Kooperation mit Bäckern, Fleisch- und Wurstproduzenten vor Ort ist somit obligatorisch. „Wir sind überzeugt, dass Lebensmittel aus der Region am besten schmecken”, sagt Andreas ­Haider, Geschäftsführer der Unimarkt Gruppe.

Und weiter: „Unter Regionalität verstehen wir bei Unimarkt Lieferanten bzw. Artikel, welche in der Region eine starke Bedeutung haben. Das heißt, der Umsatz wird überwiegend in der Region gemacht”, erklärt Haider. Unimarkt arbeitet mit 320 regionalen Lieferanten im Trockensortiment, mit 45 Brauereien, mit 89 lokalen Feinkost-Lieferanten sowie mit 186 Bäckern zusammen.
Bei Brot und Gebäck wird über ein Viertel des Umsatzes durch die regionalen Bäcker abgedeckt. In den Bereichen Wurst/Käse/Fisch werden 32% des Umsatzes mit lokalen bzw. regionalen Feinkost-Lieferanten erwirtschaftet; bei den Eiern sind es 45% aufgrund von in der Nachbarschaft gackernden Hühnern.

Steigender Umsatzanteil

Auch im Gesamtblick ergeben sich kräftige regionale Gewichte: Regionale Produkte erzielten 2016/2017 rd. 15% Anteil am Gesamtumsatz; ebenso spielt für Haider die Regionalität vor der Haustür eine wichtige Rolle. „Unter Lokalität verstehen wir alle Artikel von lokalen Anbietern und Lieferanten im Umfeld von ca. 20 bis 30 km des jeweiligen Standorts, also ­etwa ­Bäcker”, sagt Haider.

Der Anteil der lokalen Produkte ist bei Unimarkt im Jahresvergleich überproportional gestiegen. Am Gesamtumsatz schaffen sie bereits rd. 4% Anteil – mit konstant positiver Entwicklung. Dieser Aufwärtstrend soll prolongiert werden: Feinkost, Obst & Gemüse und Molkereiprodukte sollen weiter regional auf Vordermann gebracht werden. „Regionalität bzw. Lokalität liegt im Trend; außerdem können wir aufgrund der kurzen Lieferwege einzigartige Frische und besten Geschmack garantieren”, stellt Haider klar.
Auch am PoS sollen Regionalität und Frische für die Kunden spürbarer werden. Wie das aussehen kann, zeigt die Filiale St. Florian: Sie wurde in den letzten Wochen zum frischen und ansprechenden Regionalitäts-Marktplatz umgebaut. So gibt es dort aktuell über 40 regionale bzw. lokale Lieferanten. Die regionalen Bereiche in der Filiale wurden durch eigene Böden, Möbel und Werbemittel gekennzeichnet.

Regional mit Rat & Tat

Zusätzlich sind laufend regionale Verkostungen geplant. Die Verkäufer und Verkäuferinnen wurden geschult und stehen bei Fragen zu regionalen Produzenten mit Rat und Tat zur Seite. „Durch den Umbau wirkt unsere Filiale in St. Florian viel offener und freundlicher als zuvor”, sagt Haider unter Verweis auf eine erhöhte Verweildauer der Kunden.

Dass die Attraktion zwischen Händler und Lieferanten auf Gegenseitigkeit beruht, bestätigt die Mühlviertler Fleischerei Fischelmaier. Deren Chef Josef Fischelmaier: „Bei Unimarkt ist die Regionalität nicht nur eine Worthülse, sondern sie wird tagtäglich gelebt.” Markus Mairinger von Mairinger Most & Mehr, der seit sieben Jahren in allen oberösterreichischen Unimärkten zu finden ist, sieht es so: „Unimarkt bittet uns kleine Familienbetriebe immer wieder vor den Vorhang und gibt uns somit die Möglichkeit, das Gesicht oder die Geschichte hinter den Produkten zu zeigen.”
Und auch der Zagler Müslibär weiß, was er hat: „Regionalität ist mittlerweile mehr als ein einfacher Wirtschaftsfaktor, es ist ein eigener sehr wichtiger Wirtschaftszweig für alle entlang der Versorgungskette geworden”, sieht es Florian Zagler in Bezug auf seine Premium-Müslis.
Bäuerliche Betriebe, Direktvermarkter sowie kleine gewerbliche Betriebe würden demnach starke Handelspartner mit Handschlagqualität benötigen – eben so einen wie Unimarkt. Denn: „ Von einer Vermarktung nur ab Hof könnten die wenigsten wirklich gesund und nahrhaft überleben, sofern sie auch eine professionelle und hochqualitative Arbeit leisten wollen”, so Zagler. Der regionale, über den LEH laufende Kreislauf, sei daher eine „ große Wohltat”.

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