Handel gefordert
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Challenge voraus Für WKÖ-Spartenobmann Rainer Trefelik steht außer Frage, dass 2023 ein forderndes Jahr für den Handel wird.
RETAIL Redaktion 21.04.2023

Handel gefordert

WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sieht Handel unter Druck: Konsumlaune bröckelt.

WIEN. Die Konsumlaune sinkt – in Europa, in Deutschland und eben auch hierzulande. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik ortet somit „ein Warnsignal” für die heimischen Handelsbetriebe. Die hohe Inflationsrate in Österreich wirkt sich laut Experten negativ auf die Kaufkraft aus – was dem Modehandel stärker trifft als den LEH.

„Im Februar weisen die vorläufigen Daten der Statistik Austria für den Handel – mit Ausnahme des Lebensmittelhandels – ein reales Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Februar 2022 aus”, fasst Trefelik die Misere zusammen. Aber auch im Lebensmitteleinzelhandel würden die Umsätze real um 1,7% unter dem Wert des Vorjahresmonats liegen. Neben den sinkenden Verkaufserlösen stehen die Händler aufgrund steigender Kosten (Energie und Personal) unter Druck. Auch das bevorstehende Ende der Coronahilfen kommt nicht zur rechten Zeit.

Corona-Nachwehen

„Ende April laufen die Corona-Maßnahmen aus, viele warten nach wie vor auf die Fixkostenzuschüsse”, klagt Trefelik. Weiters gebe es noch 11.000 offene Verfahren bei der Coronahilfen-Abwicklungsstelle Cofag. „Alles in allem haben wir einen toxischen Mix. Den Betrieben geht die Liquidität aus”, so Trefelik. Besonders hart trifft die gedämpfte Konsumlaune auch den Schuhhandel.

Kürzlich musste der deutsche Schuhhändler Reno Insolvenz anmelden. Reno betreibt 29 Filialen und hat über 100 Beschäftigte in Österreich „Dieses Jahr wird eine Challenge. Viele haben weniger Geld zur Verfügung, wollen nach den Pandemiejahren nicht auf Urlaub, Event- und Gastrobesuche verzichten”, so Trefelik. „Gespart wird letztlich beim Einkauf.” (APA/red)

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