WIEN. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte Ikea Österreich einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Preise von über 5.300 Produkten und damit rund 45% seines gesamten Produktportfolios – und nahm damit bewusst Rückgänge im Umsatz und bei der Marge sowie einen Gewinnentgang in Kauf. Den Umsatzrekord vom Geschäftsjahr 2022/23 konnte man damit freilich nicht toppen, der Rückgang von knapp fünf Prozent liegt im erwarteten Rahmen, doch gelang es, den Marktanteil auf 14,6% und damit um +1,4% auszubauen.
Mit über 13 Mio. Besuchern stieg die Frequenz im stationären Handel um über zwei Prozent, der Onlineanteil am Gesamtergebnis auf 27,4%.
Schrumpfender Gesamtmarkt
„Die letzten zwölf Monate waren gesamtwirtschaftlich gesehen von einer Vielzahl an Herausforderungen geprägt”, erklärt Alpaslan Deliloglu, CEO und Chief sustainability Officer Ikea Österreich. „Unser strategischer Ansatz bei Ikea Österreich lautete deshalb – und das gilt entsprechend unserer Ikea-Vision auch weiterhin – die Menschen in Österreich in finanziell schwierigen und turbulenten Zeiten bestmöglich mit leistbaren Produkten zu unterstützen.”
Deshalb habe man im abgelaufenen Geschäftsjahr, in dem in Summe ein Bruttoumsatz von 964 Mio. € zu Buche steht, die Preispolitik „langfristig verändert, auf die eigene Gewinnoptimierung verzichtet und die Preise von einem Großteil unseres Sortiments dauerhaft gesenkt”, so Deliloglu.
Bereits im September 2023 hatte Ikea Österreich angekündigt, „die eigenen Verkaufspreise intensiv zu stützen und ganz bewusst mit geringeren Gewinnmargen zu wirtschaften, um die Kunden in finanziell angespannten Zeiten zu entlasten”; letztlich betrug die durchschnittliche Preissenkung der betroffenen Produkte rund 15%.
Dass man trotz Umsatzminus den Marktanteil ausbauen konnte, liegt an dem insgesamt um rund 6,2% geschrumpften Gesamtmarkt für Wohn- und Einrichtungsprodukte.
Steigende Nachfrage erwartet
Parallel zur Preisoffensive investierte Ikea Österreich auch kräftig – rund 37 Mio. € – in die Aufwertung bestehender Standorte und Services und den Geschäftsausbau, u.a. wurden neue Planungsstudios im Donau Zentrum (Wien-Donaustadt) und Auhof Center (Wien-Penzing) eröffnet.
Was die „nach wie vor hohe Kaufzurückhaltung in der gesamten Branche” betrifft, geht Ikea Österreich-Finanzvorständin Nicole Reitinger für 2025 von einer Entspannung aus – niedrigere Zinsen sollten die Konsumlust ankurbeln und zu einer steigenden Nachfrage führen. (red)