WIEN. 1,78 Mrd. € konnte die österreichische Milchwirtschaft 2024 ins Ausland exportieren, trotz harten Wettbewerbs. Diese Zahlen veröffentlichte der Milchverband Österreich (MVÖ) neulich. Importiert wurden Milchprodukte um 1,17 Mrd. €. Das ist eine Steigerung von drei Prozent. Das wichtigste Exportgut mit einem Löwenanteil von 918 Mio. € ist der Käse, der stabil exportiert wird, auch wenn andere Erzeugnisse stärker wachsen. Am zweitwichtigsten sind flüssige Milchprodukte (416 Mio. €), gefolgt von fermentierten Produkten wie Joghurt (285). Dahinter folgten Molkeprodukte (107), Milchpulver (54) und Butter (29).
Konsequente Strategie
Insgesamt exportierte Österreich in 105 Länder, Deutschland ist mit 49% der wichtigste Markt, dahinter folgen Italien, Griechenland, die Niederlande und Ungarn. Rund 45% der heimischen Milchprodukte werden im Ausland abgesetzt, ca. 29%, bezogen auf die Inlandsproduktion, werden importiert.
Die Importe stiegen um 3,9%. Käse (738 Mio. €, Steigerung um 4,9%) hat auch hier den größten Anteil, Butter geht mengenmäßig zurück (–5%), wertmäßig stiegen die Importe um 18,1% auf 142 Mio. €, Hintergrund ist die Preisentwicklung: Die Importe für flüssige Milchprodukte und Milchpulver waren mit 77 bzw. 91 Mio. € insgesamt rückläufig. Vermehrt importiert wurden hingegen fermentierte Erzeugnisse (72 Mio. €) und Molkeprodukte (48 Mio. €).
„Diese Zahlen unterstreichen die Qualität und Leistungsfähigkeit heimischer Milchprodukte auch auf internationalen Märkten”, erklärte dazu Helmut Petschar, Präsident des Milchverbandes Österreich (MVÖ). „Diese Erfolge sind das Ergebnis der konsequenten Qualitätsstrategie, der hohen Standards in der Produktion und Verarbeitung, und nicht zuletzt der Optimierungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Tierwohl, die notwendig und zielführend sind, um die Exporte weiterzuentwickeln und damit die heimischen Erzeugerpreise abzusichern.”
Kennzeichnung wichtig
Handlungsbedarf sieht er übrigens bei der Einführung einer Herkunftskennzeichnung, damit klar ersichtlich wird, woher die einzelnen Produkte stammen und welche Produktionsstandards damit verbunden sind. „Nur so können fundierte Kaufentscheidungen getroffen werden”, ergänzte Petschar. (red)