WIEN. Die hohe Inflation und die damit verbundene Sparstimmung der österreichischen Konsumenten wirken sich auch auf die Preissensibilität beim Wareneinkauf aus, zeigt eine aktuelle Studie der Strategieberatung EY-Parthenon: Leistbarkeit ist laut Studie mit 35% im Moment das entscheidendste Kriterium für den Kauf und hat im Vergleich zum Vorjahr mit einem Zuwachs um acht Prozentpunkte erheblich an Relevanz gewonnen.
„Gekauft wird aktuell tendenziell nur das, was wirklich gebraucht wird – das Interesse an und die Durchsetzungskraft von teureren Markenprodukten nehmen bei solchen Rahmenbedingungen deutlich ab”, erklärt Strategieexperte Nikolaus Köchelhuber von EY-Parthenon.
Nach der Leistbarkeit trifft ein Viertel der Österreicher (25%) Kaufentscheidungen aktuell primär aus nachhaltigen Gesichtspunkten. Martin Unger, Leiter der Strategieberatung bei EY-Parthenon: „Immer mehr Menschen in Österreich wird bewusst, welche Auswirkungen ihr Konsum auf den Planeten und die Gesellschaft hat. Nachhaltige Produkte oder Marken können sich trotz des aktuell sehr preissensiblen Umfelds halten und am Markt etablieren.”
dm verlängert Siegesserie
Einen altbekannten Erstplatzierten gibt es im heurigen EY-Parthenon Performance Ranking 2023, für das wie in den Jahren zuvor um die 5.000 österreichische Konsumenten befragt wurden: Die Drogeriemarktkette dm ist das vierte Jahr in Folge der beliebteste Händler des Landes. Das Podest komplettieren Thalia auf Platz 2 und Ikea auf Platz 3.
Diskonter auf der Überholspur
Wenig überraschend in diesem Jahr: In einigen Handelssparten profitieren die Diskonter von den aktuellen Sparbemühungen der Österreicher. So findet sich Hofer im Ranking der Lebensmittelhändler auf Platz 1 (vor Interspar und Spar), das Ranking im Schuhhandel wird von Deichmann angeführt – vor Humanic und deren Diskontschwester Shoe4You.
Bei den Büro- und Schreibwaren schafft es Pagro auf Platz 3 (hinter Thalia und Morawa) und in der Kategorie Sport und Outdoor findet sich mit Decathlon ebenfalls ein Diskonter auf dem dritten Rang (hinter Intersport und Hervis) wieder.
E-Commerce solide
Generell schneiden Onlinehändler in vielen Sparten auch im Gesamtranking gut ab. So konnte sich Zalando im Segment Bekleidung durchsetzen, Amazon liegt in der Sparte Heim und Garten gemeinsam mit Hornbach auf Platz eins und hat auch in puncto Elektronik die Nase vorn.
Unger resümiert: „Der Schlüssel zum Erfolg bleibt aktuell sicher Omnichannel – also eine stationäre Präsenz vor Ort begleitet von einem starken Onlineauftritt.” (red)
