Narrisch guat
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Der „Ebenseer Fetzenzug” bildet den Höhepunkt der Faschingszeit in Oberösterreich – und ist sogar UNESCO-Kulturerbe.
RETAIL Redaktion 24.02.2023

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Der Fasching bringt dem heimischen Einzelhandel nach HV-Schätzung Mehreinnahmen von 28 Mio. Euro.

WIEN. Der Faschingsdienstag ist der letzte Tag vor der 40 Tage andauernden österlichen Fastenzeit. Für den österreichischen Einzelhandel bedeutender als Liturgie und Nahrungsverzicht sind freilich die Ausgaben zum Faschingsfest, und in die Faschingszeit fallende Bräuche und Festivitäten – gemäß Schätzung des Handelsverbands darf sich der Handel heuer über Mehreinnahmen von rund 28 Mio. € freuen.

Kostüme, Deko und Schmuck

„Die meisten Kundinnen und Kunden greifen Jahr für Jahr bei Verkleidungen und Kostümen zu; gefragt sind aber auch Make-up, Schmuck, Accessoires und Dekorationsartikel für die eigene Faschingsparty. Traditionell haben hierzulande vor allem Familien mit minderjährigen Kindern den Fasching als Shopping-Anlass ganz oben auf dem Einkaufszettel stehen”, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Nachdem Bräuche dem Handel Eventcharakter verleihen und für mehr Frequenz auf den Einkaufsstraßen sorgen, dürften die Feierlichkeiten auch der Gastronomie ein kleines Einnahmeplus bescheren.

Zum Vergleich: 2020, vor Pandemiebeginn, hatte der HV Österreichs Händlern einen Zusatzumsatz von 35 bis 40 Mio. € in Aussicht gestellt.

Alles Walzer

Ebenfalls Teil des Faschings ist die Ballsaison. Österreichweit stehen mehr als 400 Ballveranstaltungen zur Auswahl, die oftmals auch Gäste aus anderen Ländern anziehen. 37% der Bevölkerung besuchen bzw. haben heuer mindestens einen Ball besucht, sieben Prozent sogar mehrere. Die meisten heimischen Besucher dürfen dabei Bälle von Schulen, Fachhochschulen und Universitäten (24%) sowie Bälle der Feuerwehr, Polizei, des Bundesheeres und des öffentlichen Dienstes (24%) begrüßen.

Will: „Der Fasching und die Ballsaison sind nicht nur kulturträchtige gesellschaftliche Anlässe, um auf andere Gedanken zu kommen, sondern auch Motor für den Einzelhandel. Ebenso werden auch die Gastronomie und der Tourismus kräftig angekurbelt. Abgesehen von den Nächtigungskosten und dem Kauf der Ballkarten, werden in Österreich heuer knapp 200 Euro pro Person für diverse Ball-Vorbereitungen und Outfits ausgegeben.” (red)

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