Neue Frequenzen
© APA/Georg Hochmuth
Frequenzstarke Einkaufszentren, Fachmarktzentren und Einkaufsstraßen wie die Mahü werden auch heuer gefragt sein.
RETAIL Redaktion 12.01.2024

Neue Frequenzen

2024 bringt zwar Schließungen und Verkleinerungen von Filialnetzen mit sich, aber auch neue Konzepte.

WIEN. Der Markt für Einzelhandelsimmobilien wird herausfordernd: Insbesondere im ersten Halbjahr 2024 ist mit verstärkten Flächenrückgaben im Rahmen von Geschäftsaufgaben und Verkleinerungen von Filialnetzen zu rechnen.

„Die real rückläufigen Einzelhandelsumsätze und der hohe Kostendruck im Handel werden am Flächenbedarf nicht spurlos vorübergehen”, erwartet Mario Schwaiger, Einzelhandelsspezialist bei der EHL Gewerbe­immobilien GmbH.
Er führt aus: „Wenn nach dem nicht gerade berauschenden Weihnachtsgeschäft Bilanz gezogen wird, werden viele Händler auf die Kostenbremse steigen und insbesondere an schwächeren Standorten wird es zu Schließungen kommen.”
Großflächige negative Auswirkungen auf den Markt werden aber dennoch nicht zu verzeichnen sein. Frequenzstarke Einkaufsstraßen sowie Einkaufs- und Fachmarktzentren bleiben weiter gut gefragt und an Top-Standorten gibt es eher Wartelisten als länger leerstehende Geschäftslokale. Zudem wird der langfristige Trend zur Reduktion der österreichweiten Gesamtverkaufsfläche weitergehen und der Bestand 2024 schrumpfen. Auch die Leerstandsrate sollte weitgehend stabil bleiben – zumal in Österreich derzeit kaum neue Einzelhandelsflächen realisiert werden.
Für die zweite Jahreshälfte 2024 und die erste Jahreshälfte 2025 erwartet Schwaiger eine spürbare Erholung: „Die Prognosen für den Einzelhandel sind generell wieder deutlich positiver und es gibt weiterhin zahlreiche internationale Retailer, die in Österreich starten oder ihre Präsenz ausbauen wollen.”

Branchenübergreifend

Bemerkenswert ist das steigende Interesse aus anderen Branchen für bisherige Einzelhandelsflächen. „Fitnessstudios sind nach wie vor expansiv, verstärkte Nachfrage gibt es für Ordinationen und medizinische Labors.” In zentralen Lagen würden öfters Flächen für Kurzzeitvermietungen (Airbnb) gesucht.

Umnutzungen werden somit in 2024 eine wesentliche Rolle bei der Vermarktung freiwerdender Flächen spielen. Die verschiedenen Teilmärkte sind weniger scharf voneinander abgegrenzt als früher, bei Mietern und Investoren ist Flexibilität angesagt. (red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL