Onlinehandel in Österreich legt 2025 wieder deutlich zu
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RETAIL Redaktion 24.07.2025

Onlinehandel in Österreich legt 2025 wieder deutlich zu

RegioData-Analyse zeigt steigende Umsätze, neue Marktführer und regionale Verschiebungen - Salzburg neu an der Spitze der Onlineaffinität.

WIEN. Der Onlinehandel in Österreich befindet sich wieder im Aufwind. Nach pandemiebedingter Sonderkonjunktur und anschließender Konsolidierung zeigen die aktuellen Zahlen der RegioData-Analyse für 2025 ein klares Umsatzplus: Die jährlichen Onlineausgaben der österreichischen Konsumenten liegen bei rund 11,6 Milliarden Euro – das entspricht etwa 1.270 Euro pro Person. Besonders stark nachgefragt werden Bekleidung, Schuhe und Elektronik. Der Onlineanteil an den handelsrelevanten Konsumausgaben beträgt aktuell 15,5 Prozent, ein Anstieg gegenüber 14 Prozent im Vorjahr. Damit nähert sich Österreich erneut dem bisherigen Höchstwert von 16 Prozent aus der Pandemiezeit.

Im EU-Vergleich liegt Österreich mit rund 15 Prozent leicht über dem Durchschnitt, jedoch weiterhin hinter Deutschland und der Schweiz (jeweils 17,3 Prozent). Spitzenreiter bleiben Großbritannien (28 Prozent), China (42 Prozent) und Südkorea (32 Prozent). Besonders niedrig ist der Onlineanteil auf dem Balkan – teils unter 7 Prozent. Entscheidende Einflussfaktoren für die Onlineentwicklung sind Kaufkraft und die Verfügbarkeit stationärer Verkaufsflächen.

Im Ranking der größten Onlineanbieter bleibt Amazon (ohne Marketplace) auch 2025 unangefochten auf Platz 1. Dahinter folgen weiterhin die Otto Group, Zalando und IKEA. Shop-Apotheke verbessert sich von Platz 6 auf 5, XXXLutz steigt von Platz 8 auf 7. Neu in den Top 10 ist Shein (Infinite Styles Services Co LTD), während H&M auf Platz 10 abrutscht. Die REWE Group fällt aus den Top 10 auf Platz 11, gefolgt von SPAR und Best Secret. Apple bleibt auf Rang 9. Marktplätze gewinnen weiter an Bedeutung – allein ihr Anteil am gesamten Onlinehandel liegt bereits bei 42 Prozent, inklusive Amazon Marketplace, Temu, eBay und weiteren Plattformen.

Auch regional gibt es Bewegung: Die höchste Onlineaffinität weist heuer Salzburg auf (Indexwert 105,2), gemeinsam mit Wien I an der Spitze. Es folgen Wien VII, Linz und Wien VIII. Besonders auffällig ist der Aufstieg Salzburgs vom 15. auf den ersten Platz innerhalb eines Jahres. Die niedrigsten Werte zeigt erneut das Burgenland – Güssing, Oberpullendorf, Jennersdorf, Rust und Oberwart liegen am unteren Ende der Skala.

Inhaltlich wächst der Onlinehandel in allen Produktgruppen – Rückgänge wurden in keiner der zwölf analysierten Kategorien festgestellt. Spitzenreiter bleibt die Kategorie Elektro/Computer mit einem Onlineanteil von 43 Prozent, gefolgt von Schuhen (35 Prozent) und Bekleidung (33 Prozent). Auch der DIY-Bereich zeigt Zuwächse: Baumarktprodukte steigen von 11 auf 14 Prozent, Möbel von 16 auf 18 Prozent, Drogerieartikel inklusive Tierbedarf auf 16 Prozent. Einzig der Lebensmittelbereich bleibt mit einem Anteil von 2,3 Prozent deutlich zurück – trotz punktueller Entwicklungen bei Zustelldiensten.

Die RegioData-Analyse 2025 zeigt: Der Onlinehandel wächst weiter – flächendeckend, aber zunehmend konzentriert. Große Marken und Plattformen bauen ihre Marktanteile aus, während kleinere Anbieter unter starkem Wettbewerbsdruck stehen. Sichtbarkeit, Logistik und Preisgestaltung werden zur Überlebensfrage. (red)

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