SATTLEDT. Hofer will künftig in bis zu 200 von 540 österreichischen Filialen Self-Checkout-Kassen anbieten. Bereits 2025 sollen in 50 Geschäften die ersten Selbstbedienungskassen stehen. Das komme dem Kunden entgegen, der sich nicht anstellen will. Der andere, evidente Vorteil: Es spart Personal. „Alle kämpfen damit, Personal zu bekommen”, sagt Hofer-Chef Horst Leitner diesbezüglich gegenüber der APA.
Akzeptanz hat noch Potenzial
Ganz erwartet kommt der Vorstoß des Diskonters nicht, denn in Österreich hat sich der eigenständige Kassierprozess trotz mittlerweile lang anhaltender Implementierung bei Rewe und Spar nicht so richtig durchgesetzt. „Mich wundert immer, dass das in Österreich so wenig verwendet wird”, räumt Leitner ein. In anderen Ländern funktioniere das hingegen schon gut und sei bis jetzt von den Kunden besser angenommen worden, als zunächst erwartet.
Keinen Bedarf sieht der Hofer-Chef für längere Öffnungszeiten. „Es ist nicht feststellbar, dass das ein Kundenwunsch ist”, kommentiert Leitner im Gegenpart zu Rewe-Boss Marcel Haraszti. Seit der Coronapandemie seien die Öffnungszeiten im Handel eher zurückgegangen und auch hier spiele wiederum die Personalknappheit eine Rolle. Hofer schließt seine Filialen am Land teils schon um 19 Uhr, in Wien gegen 20 Uhr.
Wachstum zögerlich?
Das Wachstum der Diskonter hat sich mit der Coronapandemie eingebremst – da war dann eher der Vollsortimenter gefragt, um bei diesem mit einem Einkauf alles zu erledigen. Laut Nielsen schafften Hofer und Lidl im Vorjahr zusammen einen Marktanteil von 22,9% (–0,2%) – Leitner will aber für sein Unternehmen keine Rückläufigkeit feststellen und Lidl sieht sich sowieso als Wachstumsführer.
Mit rund 12.000 Beschäftigten erzielte Hofer 2023 einen Erlös von 4,9 Mrd. € (+6,5%). (red/APA)
