••• Von Daniela Prugger
WIEN. Filialen zusperren musste Ströck bisher keine. Doch die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren. Die stärksten Einschnitte verzeichnet Ströck durch die gesunkene Mobilität in den städtischen Hochfrequenzlagen, an Bahnhöfen oder U-Bahn-Stationen. Die Filialen in den Wohngebieten laufen als Nahversorger sehr gut, heißt es aus dem Unternehmen. „Hier fehlen uns jedoch natürlich unsere Gäste im Kaffeehausbereich.”
Planungssicherheit fehlt
Aufgrund der Verordnung der Bundesregierung dürfen die Standorte von Ströck um sechs Uhr öffnen. Geschäftsführerin Gabriele Ströck: „Dazu bekommen wir teils negative Reaktionen unserer Stammkunden, die gerne am Weg zur Arbeit schon eingekauft hätten. Uns fehlt einfach die Planungssicherheit – oft bleibt nur wenig Zeit von der Verordnung bis zur Umsetzung. Die anwachsenden Warteschlangen aufgrund der Quadratmeterregelung führen manchmal dazu, dass die Kunden sich nicht länger anstellen möchten und dann weitergehen.” Der Gastrobereich ist nach wie vor geschlossen. „Das wirkt sich auf all unsere Kaffeehäuser und auch unser Restaurant ‚Ströck-Feierabend' aus. Uns fehlen die Touristen, die Schüler und Studenten im Distance Learning sowie alle Wiener, die im Homeoffice arbeiten”, so Ströck.
Bio weiter ausbauen
Was die Pandemie auch bewirkt hat, ist, dass sich manche bereits bestehenden Trends noch verstärkt haben. Ernährungsethische Ansprüche spielen eine immer größere Rolle: „Wir bauen unser Bio-, vegetarisches und veganes Sortiment konsequent aus. Die Kundinnen und Kunden möchten wissen, woher ihre Produkte kommen – wir verwenden zu 100 Prozent in Österreich angebautes und verarbeitetes Getreide”, so die Ströck-Geschäftsführerin. Bereits 55% des verwendeten Mehls haben Bio-Qualität. Es sei der nächste logische Schritt, auch im Imbiss-Bereich noch mehr Bio-Snacks anzubieten.