Trendscouting für die Profis
© panthermedia.net/Roman Thom
Asiatische Messen wie die Canton Fair in China sind fürs Trendscouting unverzichtbar.
RETAIL Redaktion 17.06.2016

Trendscouting für die Profis

Das Beratungsunternehmen Inverto verrät, wie moderne Trendscouts im großen Pool der Innovationen heute noch den Überblick bewahren.

WIEN/KÖLN. Mehr als 80.000 Artikel werden jedes Jahr in Deutschland beworben. In dieser Fülle ist es wichtig, Trends frühzeitig zu erkennen, zu verfolgen und mit innovativen Produktideen aufzufallen – zum einen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, zum anderen, um eine höhere Kundenzufriedenheit und infolge höhere Kunden­frequenz zu erzielen.

Außerdem lassen sich durch die schnelle Listung von Innovationen höhere Margen generieren. Aber Vorsicht: Ein schlechtes Innovationsmanagement schlägt sich gleichermaßen in Marge und Kundenfrequenz nieder – und kann zu einem unkalkulierbaren Restanten-Problem werden.

Innovationen finden

Das Fehlen von umfassenden Marktdaten im Non-Food-Bereich (analog zu GfK) erschwert das Aufspüren von Trends. Um dennoch an Innovationen zu gelangen, haben Handelsunternehmen zwei Möglichkeiten: Sie können diese direkt von Lieferanten einkaufen oder intern selbst entwickeln und die Produktion dann in Auftrag geben.

Eine Befragung von Unternehmensberater Inverto unter Einkaufsexperten zeigt: Das Zukaufen von Non-Food-Innovationen ist einfacher und mit weniger Risiko verbunden.
Daher sollten sich Händler, deren Kernkompetenz nicht im Non-Food liegt, zunächst hierauf konzentrieren. Erst wenn man das Geschäft beherrscht, sollte man schrittweise in die eigene Innovationsentwicklung einsteigen. Denn: Lieferanten sind näher am Markt als Händler und konstant auf der Suche nach neuen Innovationen. Für einen gelungenen Crossover in dieser Sache steht der Tierbedarfshändler Fressnapf; dieser zeichnet regelmäßig neue Produktideen von Ausstellern auf der Weltleitmesse der Heimtierbranche Interzoo und anderen Herstellern mit einem „Innovation Award” aus. Die Gewinner nimmt Fressnapf dann ins Sortiment auf.

Messen als Innovationsquelle

Fürs Non-Food-Trendscouting werden asiatische Messen wichtiger. Laut WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum) stehen die asiatischen Länder für 43% aller Patentanmeldungen. Ein hohes Maß an „Asien-Kompetenz” mag somit entscheidend sein, um Trends schnell zu erkennen. „Nur auf die Canton Fair fliegen und über die Messe schlendern, um sich überraschen zu lassen, funktioniert nicht mehr”, sagt Minrui Ji, Managing Director bei Inverto China. Trend-scoutingreisen müssen vorbereitet sein und mit lokalem Sprach- und Kultur-Know-how durchgeführt werden, damit die Zeit effizient genutzt und relevante Produkte identifiziert werden können. (nov)

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