Wirtschaftsfaktor SCS: 20,4 Millionen Besucher
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RETAIL Redaktion 04.10.2024

Wirtschaftsfaktor SCS: 20,4 Millionen Besucher

Auf Entertainment und Nachhaltigkeit setzt Center Manager Zsolt Juhasz bei Westfield SCS und Donau Zentrum.

••• Von Oliver Jonke

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen performen sowohl die Shopping City Süd als auch das Donau Zentrum gut, mit erfolgreichen neuen Store-Eröffnungen und Veranstaltungen wie der Sunset Sound-Konzertreihe. medianet-sprach mit Zsolt Juhasz, der als General Manager für Westfield Shopping City Süd & Westfield Donau Zentrum die beiden größten und meistfrequentierten Einkaufszentren des Landes leitet, über aktuelle Entwicklungen und geplante Investments.


medianet:
Herr Juhasz, machen wir zunächst ein Update über Zahlen Daten, Fakten der Westfield Center SCS und Donau Zentrum. Zunächst die Shopping City Süd: Welche Verkaufsfläche hat sie aktuell, wie viele Mieter, wie ist die durchschnittliche tägliche Kundenfrequenz?
Zsolt Juhasz: Die Westfield Shopping City Süd ist nach wie vor die größte und auch vielfältigste Shopping- und Entertainment-Destination Österreichs, aktuell mit einer Verkaufsfläche von rund 200.000 Quadratmetern, 330 Shops und einer Gesamtlänge von 1,6 Kilometern durchgängig begehbarer Fläche. Die SCS beherbergt rund 5.000 Arbeitsplätze und ist somit einer der größten Arbeitgeber in Niederösterreich. Pro Jahr verzeichnen wir in etwa 20,4 Millionen Besucher. Im Durchschnitt besuchen uns täglich rund 50.000 Besucherinnen und Besucher.

medianet:
Mit Ihrem Haus zählen Sie zu einem der wichtigsten Player im Handel, Sie haben einen guten Einblick in aktuelle Entwicklungen. Wie fällt Ihre Analyse zur aktuellen Situation des stationären Handels aus, wie läuft das Jahr 2024 für Sie und Ihre Mieter?
Juhasz: Die gesamtwirtschaftliche Lage ist herausfordernd, davon ist natürlich auch der Handel betroffen. Deshalb sind wir umso stolzer, dass unsere beiden Center in Österreich gut performen und wir sowohl in puncto Besucherfrequenz, als auch in puncto Eröffnungen neuer Stores sehr zufrieden sein können. Gerade was die Openings von internationalen Top-Marken betrifft, wird sich bis Jahresende noch einiges tun.

medianet:
Welche Entwicklungen sehen Sie da im Besonderen in der Westfield Shopping City Süd?
Juhasz: Die SCS ist ein starkes Flaggschiff, das auch in stürmischen Zeiten Kurs hält. Wir haben erst kürzlich mit DJI und Wittchen zwei neue Marken in unser Center geholt. Beide Marken haben ihren Marktstart im stationären Handel in Österreich bei uns vollzogen. Und auch im Hinblick auf die Frequenz sind wir gut unterwegs. Wir blicken auf einen äußerst erfolgreichen Sommer auf unseren Multiplex-Terrassen zurück. Die Citywave und unsere Konzertreihe Sunset Sound haben sich zu wahren Publikumsmagneten entwickelt. Bei Sunset Sound konnten wir heuer mit mehr als 4.000 Musikfans einen neuen Besucher-rekord verzeichnen.

medianet:
Wie sieht es damit im Westfield Donau Zentrum aus?
Juhasz: Im Westfield Donau Zentrum ist die Entwicklung ähnlich. Auch hier haben wir neue Marken begrüßen dürfen. Besonderes Highlight ist nach wie vor, dass wir im Vorjahr den größten und aus meiner Sicht auch schönsten Zara Store Österreichs eröffnen durften.

medianet:
Sie setzen wahrnehmbar immer stärker auf Nachhaltigkeit. Welche Projekte haben Sie da in der Westfield Shopping City Süd bereits umgesetzt, was kommt noch?
Juhasz: Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei uns schon seit einigen Jahren eine zentrale Rolle. Wir haben uns unter dem Motto ‚Better Places' eine klare Nachhaltigkeitsstrategie auferlegt. Wir waren beispielsweise Vorreiter unter den Handelsimmobilien, was die thermische Sanierung und die Produktion von Sonnenstrom betrifft. In beiden Centern haben wir riesige PV-Anlagen auf den Dächern, in der Westfield Shopping City Süd die größte Anlage auf einem Dach eines Einkaufszentrums in ganz Mitteleuropa und jene im Westfield Donau Zentrum haben wir erst kürzlich auf eine Produktionsleistung von über zwei Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr ausgebaut. Dem nicht genug, haben wir bereits vor einigen Jahren auf dem Areal beider Center Bienenvölker angesiedelt, unser Abfallmanagement so organisiert, dass es ohne CO2-Ausstoß funktioniert, und beide Center mit wasser­losen Urinalen ausgestattet.

medianet:
Was treibt das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Hause – geht das von Ihren Besuchern, von Ihren Mietern oder von Ihnen aus?
Juhasz: Wir haben das Thema aus dem Konzern heraus früh erkannt und begonnen, konkrete Maßnahmen zu setzen. Heute ist es für alle Unternehmen ein Thema, aber es wird auch sowohl von den Mietern gepusht als auch von den Besuchern eingefordert. Hier gilt es zu erwähnen, dass wir sowohl im Donau Zentrum als auch in der SCS bereits im Vorjahr als österreichweit erstes Einkaufszentren damit begonnen haben, Schulungen für unsere Mieter bzw. deren Mitarbeiter in Sachen Nachhaltigkeit anzubieten. Das Programm mit dem Titel ‚Climate Essentials – Klimafit im Einkaufszentrum' haben wir gemeinsam mit dem Climate Start-up Glacier ins Leben gerufen und ist einzigartig in Österreich.

medianet:
Last but not least verlangt auch der Gesetzgeber immer mehr in diesem Bereich – was genau?
Juhasz: Die regulatorischen Vorgaben für Immobilienunternehmen werden in der Tat strenger, Stichwort EU-Taxonomie. Hierbei treffen das Unternehmen nicht nur umfassende Berichtspflichten, sondern auch ganz konkrete Vorgaben wie beispielsweise in Sachen Energieeffizienz. Wir sind in diesem Bereich aber mit beiden Centern bereits gut aufgestellt und arbeiten laufend daran, noch besser zu werden.

medianet:
Von welchen Investments sprechen wir hier in 2024 im Westfield Center SCS einerseits und im Westfield Center DZ andererseits?
Juhasz: Die Maßnahmen, die wir hierzu in beiden Centern umsetzen, sind vielfältig. Da geht es zum einen ganz stark um die Energie- und Wärmeversorgung. Beginnend natürlich mit der thermischen Sanierung, wo wir in beiden Assets in den vergangen zehn Jahren schon hohe Millionenbeträge investiert haben. Ein anderes Thema ist in dem Zusammenhang das Stichwort Effizienz und Ressourcenschonung. Wir setzen laufend neue Maßnahmen, um den Energie- und Wasserverbrauch kontinuierlich zu senken. Als eines von zahlreichen Projekten sei erwähnt, dass wir durch die Umstellung auf wasserlose Urinale unseren Wasserverbrauch signifikant senken konnten. Pro Jahr sind das in etwas 4.500 Kubikmeter Wasser. Beim Thema Strom haben wir es in den letzten Jahren geschafft, den Verbraucht um mehr als 15 Prozent zu senken.

medianet:
Das Weihnachts­geschäft rückt immer näher … Welche Erwartungshaltung setzen Sie in die Verkaufszeit ab Mitte November bis Ende des Jahres?

Juhasz: Wir freuen uns auf die Weihnachtszeit, die wichtigste Zeit im stationären Handel. Wir blicken dem Weihnachtsgeschäft auch zuversichtlich entgegen und rechnen trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Lage mit starken Besucherzahlen und guten Umsätzen.

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