Zalando baut den Marktplatz aus
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RETAIL Redaktion 27.05.2016

Zalando baut den Marktplatz aus

Die Übernahme des IT-Dienstleisters Tradebyte festigt ein Standbein des Internet-Modehändlers – als Mode-Plattform mit derzeit 150 Marken.

BERLIN. Zalando ist um eine Akquisition reicher: Der Online-Händler hat den IT-Dienstleister Tradebyte zu 100% für eine ungenannte Summe übernommen. Tradebyte ist vor allem für seine Schnittstelle bekannt, mit der Online-Händler ihren Shop in einen Marktplatz verwandeln und die Produkte von Herstellern und Marken besonders komfortabel einbinden können. Der Ansbacher IT-Spezialist machte in den letzten Jahren mit Kunden wie Hallhuber, Trigema, MyToys, Real, Guess oder Home24 von sich reden.

Zalando arbeitete seit 2012 mit Tradebyte zusammen, um sich dieserart schrittweise zum Mode-Marktplatz zu öffnen. „Doch wir erachten das Thema Vernetzung als so wichtig, dass wir es lieber im Haus haben möchten”, begründete Malte Dous, Leiter des Partnerprogramms bei Zalando, die Übernahme gegenüber der Textilwirtschaft. Der prominente Zukauf passt ins Bild der gegenwärtigen Zalando-Strategie: Das Berliner Unternehmen ist dabei, sich auch als Technik-Dienstleister für die Modebranche zu etablieren. Derzeit arbeitet Zalando mit mehr als 150 Modemarken zusammen, die ihre Produkte auf der Plattform vertreiben; dieses Partnerprogramm soll in Zukunft weiter ausgebaut werden.

Tradebyte agiert unabhängig

Die Übernahme von Tradebyte soll die Digitalisierung und Einbindung der externen Warenbestände in Zukunft deutlich vereinfachen. Dennoch soll Tradebyte auch weiterhin „komplett unabhängig” am Markt agieren, betont Zalando. Schließlich zählt das Unternehmen zu seinen Kunden auch direkte Zalando-Wettbewerber wie AboutYou.

Quartalszahlen? Wie erwartet

Die offiziellen Quartalszahlen des Onlinehändlers sind übrigens genau so positiv, wie zu erwarten war: Zalando hat sein Geschäft im ersten Quartal weiter ausgebaut. Der Umsatz legte um 23,7% auf 796 Mio. € zu – damit konnte Zalando die im April prognostizierten Zahlen für das erste Quartal bestätigen.

Im Vorjahreszeitraum waren die Erlöse aber noch um 29% gewachsen. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank den Angaben zufolge von 29,1 Mio. € im Vorjahresquartal auf 20,2 Mio. €.
Vorstandsmitglied Rubin Ritter teilte mit, Zalando investiere derzeit in seine langfristige Plattformstrategie und seinen Wachstumsplan; bis Jahresende will das Unternehmen dafür rund 200 Mio. € aufwenden. „Gleichzeitig wächst unser Kerngeschäft sehr stark und wir gewinnen weiterhin Markt­anteile hinzu”, stellte Ritter dazu fest. (nov)

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