INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Redaktion 17.05.2024

„Sehen uns gut auf Kurs“

Semperit im Q1 2024 mit stabilem Umsatz und 9% EBITDA-Plus dank Kostensenkungen und Investitionen in Wachstum.

WIEN. Die Semperit-Gruppe hat in den ersten drei Monaten 2024 einen stabilen Umsatz in Höhe von 176 Mio. € (Q1 2023: 176,4 Mio. EUR) und ein um 9,4% auf 23 Mio. € gestiegenes EBITDA erwirtschaftet. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 13% (Vorjahr: 11,9%). Die 2023 eingeleiteten Kostensenkungsprogramme reduzierten den Aufwand in Summe bereits um 9,9 Mio. €, davon entfielen 4,1 Mio. € auf das erste Quartal 2024. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich auf 3,6 Mio. € (Q1 2023: 0,4 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen war dabei mit 5 Mio. € positiv.

„Das Marktumfeld war unverändert herausfordernd, aber unsere frühzeitig eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen greifen und unsere industrielle Strategie mit Investitionen in unser Wachstum und einer weiteren Steigerung der Vertriebsexzellenz ist in voller Umsetzung“, sagt Semperit-CEO Karl Haider. „Damit bestätigen wir unsere Guidance und sehen uns gut auf Kurs, im Gesamtjahr 2024 unser EBITDA auf rund 80 Mio. Euro zu steigern.“

Surgical Operations
Semperit ist zudem dem zweiten und finalen Abschluss des Verkaufs des verbliebenen Medizingeschäfts einen großen Schritt nähergekommen. Nachdem 2023 der Großteil des Handschuhgeschäfts an Harps verkauft und übergeben wurde, war vereinbart, dass Semperit bis zu fünf Jahre – also bis 2028 – die Auftragsfertigung von Operationshandschuhen für Harps übernimmt. Nun wurde bereits Ende März 2024 mit Harps ein sogenannter Mitbenützungsvertrag abgeschlossen. Dieser regelt, dass Harps bestimmte Immobilien am Produktionsstandort Wimpassing nach dem vollständigen Ankauf des Handschuhgeschäfts nutzen kann. Damit geht Semperit von einem Abschluss dieser Transaktion innerhalb der nächsten zwölf Monate aus. Bilanziell bedeutet dies, dass Surgical Operations als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt wird. Dieser belastete das Gesamtergebnis mit –1,4 Mio. €.

Robuste Finanzbasis und Ergebnisentwicklung
Die Semperit-Gruppe verfügt über eine robuste Bilanz und Finanzbasis mit einer Eigenkapitalquote von 45,1%, einer Nettofinanzverschuldung von 120,2 Mio. € und liquiden Mitteln von 119,9 Mio. €. Der Verschuldungsgrad gemessen an der Nettofinanzverschuldung in Verhältnis zum EBITDA lag bei konservativen 1,6.

Die Semperit-Gruppe, die seit der Neuaufstellung im Vorjahr mit den beiden Divisionen Semperit Industrial Applications (SIA) und Semperit Engineered Applications (SEA) ausschließlich Industriekunden fokussiert, erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 2024 einen stabilen Umsatz von 176 Mio. EUR (–0,2%). Die beiden Divisionen entwickelten sich dabei abhängig vom Marktumfeld und den Kundenbranchen unterschiedlich: Während die unverändert herausfordernde Konjunkturlage bei SIA (Hoses und Profiles umfassend) zu einem Rückgang der Absatzmengen und damit einhergehend des Umsatzes um –25% auf 74,5 Mio. € führte, profitierte die Division SEA (Form, Belting und Rico bzw. Flüssigsilikon umfassend) vor allem von höheren Absatzmengen. Der Umsatz der Division SEA stieg damit um 31,7% auf 101,5 Mio. €, davon entfielen 24,3 Mio. € auf Rico.

Die gesamten Aufwendungen sanken um 3,6% auf 156,1 Mio. €. Der Materialaufwand reduzierte sich um 15,9% auf 74,8 Mio. € (Vorjahr: 88,9 Mio. €). Dies ist vor allem auf eine Entspannung bei den Rohstoffpreisen sowie auf geringere Absatzmengen der Division SIA zurückzuführen. Der Personalaufwand erhöhte sich um 17,2% auf 57,8 Mio. € (Vorjahr: 49,3 Mio. €) vor allem infolge der Rico-Übernahme. Weitere Effekte waren inflationsbedingte Lohn- und Gehaltserhöhungen. Zum Teil konnte dieser Anstieg durch kapazitätsbedingte Anpassungen des Personalstands kompensiert werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 23,5 Mio. € um 0,9% unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 23,7 Mio. €).

Kostenprogramme greifen
Die frühzeitig im Jahr 2023 eingeleiteten Kostensenkungsprogramme reduzierten den Aufwand in Summe bereits um 9,9 Mio. €, davon wurden 4,1 Mio. € im ersten Quartal 2024 effektiv.

Die regulären Abschreibungen erhöhten sich in den ersten drei Monaten 2024 vor allem infolge der Übernahme der Rico-Gruppe auf 11,4 Mio. € (Vorjahr: 7,4 Mio. €). Somit betrug das EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche 11,6 Mio. € (Vorjahr: 13,6 Mio. €). Das Finanzergebnis belief sich auf –3,6 Mio. € (Vorjahr: –2,0 Mio. €), was vor allem auf leicht gestiegene Bankverbindlichkeiten für die Finanzierung der Wachstumsprojekte zurückzuführen war. Der Steueraufwand blieb unverändert bei 2,9 Mio. €.

Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche war mit 5 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €) positiv, während das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich bei –1,4 Mio. € (Vorjahr: –8,3 Mio. €) lag. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern (aus den fortgeführten und dem aufgegebenen Geschäftsbereich) auf 3,6 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €). Das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie stieg somit im ersten Quartal 2024 auf 0,18 € (Vorjahr: 0,02 €).

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