Interbrand-Studie: Toyota ist wertvollste Automobilmarke
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MOBILITY BUSINESS 16.10.2015

Interbrand-Studie: Toyota ist wertvollste Automobilmarke

Im aktuellen „Best Global Brands”-Ranking des Beratungsunternehmens hat der Autobauer seinen Markenwert auf 43,58 Mrd. Euro gesteigert.

••• Von Jürgen Zacharias

NEW YORK. Volkswagen steigert seinen Markenwert im vergangenen Jahr um zehn Prozent. So war es in den weitläufigen Büros der renommierten Unternehmensberatung Interbrand in den vergangenen Monaten jedenfalls errechnet worden.

Als noch keine Rede von manipulierten Abgaswerten war und als Konzernchef Martin Winterkorn noch die nächsten Investitions- und Entwicklungsschritte plante und als die Zukunftsperspektiven in Wolfsburg von praktisch allen Branchenexperten noch in den leuchtendsten Farben beschrieben werden. Dann platzte beim deutschen Massenhersteller die Dieselbombe und aus Plus zehn Prozent wurde ein (im Angesicht der Wellen, die der Skandal schlägt, noch überschaubares) Minus von neun Prozent. Die Folge davon: Der deutsche Hersteller stürzte von Platz 31 des prestigeträchtigen Rankings auf 35 – VW war damit die einzige Automarke im Ranking, deren Wert schrumpfte.

15 Hersteller in den Top 100

Zur wertvollsten Automarke wurde wie schon in den Jahren zuvor ­Toyota gewählt – der japanische Hersteller steigerte seinen Wert um 16 Prozent auf 43,58 Mrd. Euro und arbeitete sich damit von Platz 8 der Rangliste auf die sechste Position hoch. Am stärksten unter den Autobauern legte Nissan mit plus 19 Prozent zu; der japanische Renault-Partner machte mit seinem Markenwert von 8,07 Mrd. Euro einen Sprung um sieben Plätze nach vorne auf Rang 49.

Insgesamt kommen 15 der 100 wertvollsten Marken aus dem Automobilsektor und bringen es zusammen auf einen Markenwert von 208,29 Mrd. Euro. Die 13 gelisteten Technologiefirmen sind jedoch wertvoller; sie stellen ein Drittel des Gesamtwerts aller Marken und wie schon im Vorjahr mit dem US-Technologieriesen Apple die wertvollste Marke der Welt.

Apple vor Google und Coca Cola

Der iPhone- und iPad-Anbieter steigerte seinen Markenwert um 43 Prozent – und damit deutlicher als alle anderen gelisteten Unternehmen – auf 151,3 Mrd. Euro und verteidigte seine Führung. Google legte um zwölf Prozent zu und belegte mit 106,9 Mrd. Euro Rang zwei, und Getränkehersteller Coca-Cola konnte seinen Podiumsplatz trotz eines Wertverlusts von vier Prozent auf 69,66 Mrd. Euro behaupten. Neu auf Rang vier ist Microsoft, knapp dahinter liegt nun nach einem Rückgang des Markenwerts von zehn Prozent auf 57,83 Mrd. Euro IBM. Auf Platz sieben liegt Samsung (40,24 Mrd. Euro).

Interbrand ermittelt den Markenwert auf Basis der Geschäftszahlen, einer Analyse des Einflusses der Marke auf die Kaufentscheidung von Kunden sowie der Wettbewerbsstärke. „Der Best Global Brands-Report untersucht, was es für Marken heute heißt, in einer immer differenzierteren Welt erfolgreich zu sein”, führt Jez Frampton, Global Chief Executive Officer von Interbrand, weiter aus. Und ergänzt: „Wenn Menschen unmittelbare, auf sie zugeschnittene Lösungen fordern, müssen Wirtschaft und Unternehmen auf der Höhe der Zeit bleiben. Viele der Top 100-Marken in diesem Jahr haben sich intuitiv an die Bedürfnisse der Menschen angepasst und können so nahtlos ein Teil ihres Leben werden.”

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