••• Von Georg Sander
WIEN. Der diesjährige HR Inside Summit findet bereits zum siebten Mal in der Wiener Hofburg statt und richtet sich an HR-Verantwortliche und Führungskräfte im D-A-CH-Raum. Auch dieses Jahr haben 2.000 Teilnehmer während zwei Tagen, genauer am 12. und 13. Oktober, die Möglichkeit, internationale HR-Experten in spannenden Keynotes und Podiumsdiskussionen live zu erleben.
Die Veranstalter haben ein interessantes Programm zusammengestellt, mit zahlreichen renommierten Speakern. So eröffnet beispielsweise Steven Bushong, ehem. Senior Vice President bei Walt Disney, mit einer Keynote zum Thema VUCA (Volatile, Uncertain, Complex, Ambiguous bzw. Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität, Mehrdeutigkeit). Bushong stellt Fragen wie: Welche Rolle spielen Führungskräfte und einzelne Mitarbeiter? Wie denken wir über Führung, über Teams? Ebenfalls mit dabei: Speaker wie Martina Auer-Klass, Head of HR bei der Porr Gruppe, oder Anette Mann, CEO der Austrian Airlines.
Digitale Herausforderungen
Ein wichtiges Thema der diesjährigen Ausgabe des Summits ist die Digitalisierung in vielen Facetten, von Blockchain, über NFTs bis hin zu New Work. Einen Vortrag zum im Trend liegenden Thema „Corporate Influencer” und deren Bedeutung wird Irène Kilubi halten. Die promovierte Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin war unter anderem für BMW, Deloitte, Amazon tätig, folgt nun ihrer ganz persönlichen Leidenschaft und ist mit den Themen Community Building, Corporate Influencer-Strategie und Joint Generations. medianet hat mit ihr über ihre Keynote gesprochen.
„Corporate Influencer – wie Sie erfolgreich Ihre Mitarbeitenden als Markenbotschafter- und Wertebotschafter:innen einsetzen” – so lautet der Titel. Zunächst aber stellt sich die Frage, was Kilubi unter dem Begriff versteht: „Ein Corporate Influencer ist ein ernannter Mitarbeitender eines Unternehmens, welcher (digitalen) Einfluss auf den Meinungsbildungs- und Informationsprozess nimmt.” Ein Weg ist, dies über den persönlichen Account in den Sozialen Medien zu erreichen, indem die Person über Unternehmensthemen in Verbindung mit persönlichen Werten authentisch und mit persönlicher Note kommuniziert.
Erfolgsfaktoren
„Für mich ist die Grundvoraussetzung, dass Corporate Influencer eine Legitimation vom Top Management haben”, führt sie an, „inhaltliche Positionierung ist in ausschlaggebendes Erfolgskriterium.” Faktoren für den Erfolg sind darüber hinaus etwa ein Strategieplan, die Kommunikation der Unternehmensguidelines, Transparenz oder die Integration in den Alltag. Die Expertin erklärt weiters: „Oftmals werden die Aktivitäten von Corporate Influencern auf Social Media begrenzt, doch die Tragweite ist weitreichender. Corporate Influencer können verschiedene Rollen einnehmen und beispielsweise als Speaker auf Events, Kongressen und Messen eingesetzt werden, als Thought Leader Fachartikel platzieren oder im Recruiting eingesetzt werden”.
Voll im Trend
Aus Mitarbeitenden Corporate Influencer machen, die zu Marken- und Wertebotschaftern werden, liegt bei Unternehmen immer mehr im Trend, so Kilubi. Welche weiteren Benefits sieht sie? „Mit Corporate Influencern erzeugt man Aufmerksamkeit, und die Unternehmensmarke kann aus den eigenen Reihen authentisch und glaubwürdig an die Zielgruppe kommuniziert werden. Dies steigert auch die Wertschöpfung des Unternehmens durch gezieltes Employer Branding und Vermittlung der Expertise.”
Somit gibt es ein paar qualitative Benefits, die beispielsweise zu mehr Leadgenerierung führen. Das wären die Stärkung von Employer Branding, Mitarbeiterbindung, Ruf des Unternehmens, Brand Awareness und natürlich auch die Rekrutierung neuer Talente.
Quantitativ lässt sich die Arbeit von Corporate Influencern beispielsweise an bekannten KPIs wie der Posting-Anzahl oder der Reichweite, aber auch an der Engagement Rate festmachen. Der Return on Investment kann an Neukunden oder Empfehlungen festgemacht werden.
„Es geht um Vertrauen”
Über diese Themen wird Irène Kilubi beim HR Inside Summit sprechen. Warum ihr Keynote-Thema aktueller denn je ist, weiß sie aber auch: „Marketingsprech ist out, stattdessen zählen Glaubwürdigkeit und Authentizität. Und es geht um Vertrauen – Menschen kaufen von Menschen, denen sie glauben und vertrauen.” Wichtig ist dabei, durch Zuhören zu lernen, Stichwort Social Listening. Mitarbeitende können all das gut, weil sie das Unternehmen eben kennen. Eine Community wird gemein hin als Gemeinschaft, Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, gemeinsame Interessen pflegen, sich gemeinsamen Werten verpflichtet fühlen, bezeichnet: „Der Beitrag eines Mitarbeiters hat eine andere Wirkung als ein offizielles Werbeplakat – er fühlt sich ‚echt' an. Corporate Influencer geben der Marke ein Gesicht. Sie erzählen ihre Geschichten.” Mehr erzählt Irène Kilubi im Oktober.
