„Grenzen für die Einflussnahme”
© Stephan Doleschal
Andreas Mailath-Pokorny, Rektor der MUK
CAREER NETWORK Redaktion 13.06.2025

„Grenzen für die Einflussnahme”

Eingriffe in die Autonomie von Hochschulen sind bedenklich und gefährlich, so Andreas Mailath-Pokorny.

WIEN. Andreas Mailath-Pokorny ist Rektor der „MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien”. Insgesamt besuchen derzeit 866 Studierende das Institut, wobei nur ein knappes Drittel, nämlich 291, aus Österreich stammt. Aus anderen EU-Staaten kommen 300 Personen zum Kunststudium an die MUK, 275 aus Nicht-EU-Staaten. Ähnlich verhält sich die Situation bei den Lehrenden. Es unterrichten 119 Nicht-Österreicher an der MUK.

„Keine Barrieren schaffen”

Die Zahlen von Lehrenden und Studierenden untermauern, dass ein Universitätsbetrieb ohne ausländische Studenten unmöglich wäre. Mailath-Pokorny: „Die Studienbeiträge an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien liegen, dank der Unterstützung durch die Stadt Wien, die pro Studienplatz und Studienjahr rund 25.000 Euro zur Verfügung stellt, deutlich unter jenen international vergleichbarer Institutionen. Die MUK hat die Studienbeiträge bewusst niedrig gehalten, um keine Barriere zu schaffen. Insgesamt übernimmt die Stadt Wien knapp 94 Prozent der Finanzierung des Universitätsbetriebs, lediglich 4,5 Prozent werden über Studienbeiträge gedeckt.”

Studienbeiträge niedrig

Studenten aus dem Ausland sind an der MUK immer willkommen. „Als Exzellenzuniversität sind wir im Rahmen von Aufnahmeprüfungen darauf ausgerichtet, die besten nationalen und internationalen Talente aufzunehmen und auszubilden, selbstverständlich auch alle Interessierten aus den USA”, so Mailath-Pokorny weiter.

Das Vorgehen von Donald Trump gegen Universitäten sieht der Rektor kritisch: „Mit Sorge beobachten wir aktuelle Entwicklungen, in denen der akademischen Freiheit durch politische oder ideologische Einflussnahme Grenzen gesetzt werden. Wir halten solche Eingriffe in die Autonomie von Hochschulen für bedenklich und gefährlich. In unserem Selbstverständnis handeln Universitäten autonom. Sie treffen Entscheidungen zur Auswahl ihrer Studierenden, zur inhaltlichen Ausrichtung ihrer Lehre sowie zur Gestaltung ihrer Curricula ohne staatliche Einmischung.”
„Diese Autonomie”, davon ist der ehemalige Wiener Kultur- und Wissenschaftsstadtrat überzeugt, „ist eine unverzichtbare Grundlage für exzellente, vielfältige und kritische akademische Arbeit.” (ah)

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