Der große Thermencheck
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Das Asia Resort Linsberg erhielt nach 2019 erneut den „Gold Award” von HolidayCheck.
DESTINATION Redaktion 14.02.2020

Der große Thermencheck

Im Vorjahr stieg die Gästezahl in den heimischen Thermen wieder signifikant.

WIEN. Nach vier Jahren mit eher verhaltenem Wachstum entwickeln sich im vergangenen Jahr die Besucherzahlen in heimischen Thermen und Sole-Bädern wieder erkennbar dynamischer.

Laut aktuellem Branchenradar „Thermen in Österreich” erhöhte sich die Anzahl der Eintritte um 1,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Mit rund 9,53 Mio. Gästen (plus 130.000 gegenüber Vorjahr) wurde ein neuer Besucherrekord erzielt.
Der Zuwachs war allerdings primär auf die steigende Anzahl von Stundengästen zurückzuführen: Der Anteil der Tagesgäste sank nämlich von 59,3% im Jahr 2018 auf 58,8% im abgelaufenen Jahr.

Wellness treibt das Wachstum

Angeschoben wurde der Markt im Wesentlichen durch gezielte Wellness-Programme, die primär das Ziel verfolgten, das Sommergeschäft zu steigern.

So werden an verschiedenen Standorten etwa spezielle Après-Massagen für Radfahrer oder „Sonnenanbeter” angeboten, wodurch sich auch der relativ starke Anstieg bei den Stundengästen erklärt.
Zudem konnten nicht alle Bundesländer von der gelockerten Wachstumsblockade profitieren. Zu den Gewinnern zählten eindeutig Kärnten und Tirol – in beiden Ländern stiegen die Eintrittszahlen überdurchschnittlich rasch.
In Kärnten wurden im Jahr 2019 um 34.000 Eintritte mehr gezählt als im Jahr davor, womit die Anzahl der Gäste auf 430.000 Besucher stieg. Das entsprach einer Steigerung von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Tirol verbuchte ein Gästeplus 5,8 Prozent gegenüber Vorjahr. Die Anzahl der Eintritte erhöhte sich um 41.000 auf insgesamt 750.000 Besucher.
Leicht über dem Durchschnitt entwickelte sich zudem Oberösterreich mit plus 1,6 Prozent gegenüber Vorjahr oder 22.000 zusätzlichen Eintritten.
Mit insgesamt 1,44 Mio. Besuchern war Oberösterreich damit die drittstärkste Thermenregion in Österreich.

Grüne Mark bleibt spitze

Thermenland Nummer eins blieb die Steiermark mit knapp 2,1 Mio. Gästen vor Salzburg mit 1,47 Mio. Besuchern.

In beiden Bundesländern stagnierte die Anzahl der Eintritte jedoch auf Vorjahresniveau, ebenso im Burgenland (430.000 Gäste). Wien und Niederösterreich wuchsen annähernd mit dem Markt. In der Therme Wien wurden 810.000 Besucher gezählt, in Niederösterreich insgesamt 1,35 Mio.
Auch heuer und im Jahr 2021 ist mit einer steigenden Gästeanzahl zu rechnen, wenngleich sich die Wachstumsraten wohl wieder auf das mittelfristige Niveau verkürzen.
„Eine erfolgreiche Therme wird heute nicht mehr wie eine lokale Freizeiteinrichtung geführt, sondern wie ein gut gebuchter Beherbergungsbetrieb”, kommentiert Tourismusexperte Andreas Kreutzer vom Beraternetzwerk Kreutzer Fischer & Partner. „Ein Thermenbesuch unterbricht den Alltag für zwei bis vier Tage – so wie ein Kurz­urlaub in Rom, Paris oder London.” (pj)

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