Von Wein, Äpfeln und sehr viel Herz
© Steiermark Tourismus/Johannes Geyer
MystischDie Apfelmänner in Puch prüfen das hochprozentige Ergebnis ihres mehrtätigen Konklaves, genannt Abakus.
DESTINATION Redaktion 29.09.2023

Von Wein, Äpfeln und sehr viel Herz

Den Begriff Gastfreundschaft kann man steigern. Das Wort dafür ist Oststeiermark – besser geht’s nur selten.

WEIZ. Schon die Anreise in die Oststeiermark – mit dem Elektroauto, Ladestationen gibt’s reichlich – ist eine Freude für die Sinne: Das satte Grün der Berge und Hügel mischt sich sanft mit dem Licht der untergehenden Sonne.

Entschleunigen als Aufgabe

Es geht zum Heurigen; zum Weingut Posch in Pischelsdorf. Dort locken die feinen Rebensäfte des preisgekrönten Winzers und ein Buffet – alles hausgemacht, wie Oma Posch erzählt –, das alle Stückeln spielt.

Was immer und überall auffällt, ist eine Herzlichkeit, die man auch in den touristischen Hochburgen der Alpenrepublik so nicht immer findet.
Doch ist vielleicht genau das der Grund: Denn überlaufen ist die Oststeiermark wahrlich nicht, auch wenn’s Tourismus gibt. Und so hat man Zeit und Muße, sich um die Gäste zu kümmern. Entschleunigen ist angesagt, mit der Seele baumeln, wie man so sagt. Und trotzdem gibt’s viel zu entdecken: Zum Beispiel das steirische Obstbaumuseum „Haus des Apfels” am Anwesen der Familie Kelz in Puch bei Weiz.
Beschrieben werden erste urgeschichtliche Apfelfunde und Überlieferungen aus der ­Römerzeit bis zur Völkerwanderung.

Ein Schnaps wie kein anderer

Von dort kommt auch der einzigartige Apfelschnaps, der Abakus, der in einer mystischen Zeremonie von den Apfelmännern in einem mystischen Konklave gebraut wird. Streng reglementierte 1444 Flaschen pro Jahrgang destillieren die Apfelmänner aus den allerbesten Äpfeln.

Wer die Apfelmänner und ihre sehenswerte Zeremonie erleben will, kann das am 17. November auf der Burgruine Waxenegg genießen. Festes Schuhwerk und Taschenlampe für den Heimweg wird empfohlen. Was man in der Steiermark natürlich nicht verpassen sollte, ist ein Besuch in einer Kernölpresserei, wie zum Beispiel die Steirerkraft Kernothek in St. Ruprecht/Raab.

Das „Schwarze Gold”

Hierorts wird man nicht nur in einer multimedialen Show über die Feinheiten des „Schwarzen Goldes” der Steiermark aufgeklärt, sondern kann vor Ort auch verschiedene Varianten verkosten.

Und wenn Sie nun meinen „Na, so groß wird der Unterschied ja nicht sein”, machen Sie sich auf eine – gschmackige – Überraschung gefasst!
Wobei „gschmackig” auf Vieles in der Oststeiermark zutrifft – wie man bei einer Genusstour in St. Ruprecht an der Raab seinen Papillen vermitteln kann. Denn dort kann man sich unter dem Motto „Schlendern & genießen” ein sechsgängiges Menü in sechs verschiedenen Stationen zu Gemüte führen. Und keine Angst vor übermässigen körperichen Anstengungen. Alle Wirte sind in maximal zehn Gehminuten Entfernung, schließlich ist ja – richtig! – Entschleunigung angesagt.

Sich regen bringt Segen

Wen es doch nach ein wenig Bewegung gelüstet, dem sei die Tour „7 Plätze 7 Schätze”mit dem St. Ruprechter Holzschnitzer Hans Pendl empfohlen: Das urige Original zeigt dem Wanderer wortgewandt und herzlich die schönsten Plätze der Gegend.

Wer dann noch nicht genug hat, sollte unbedingt die „Hängenden Gärten der Sulamith”, gerne auch mit Führung, genießen.
Mitten im Naturpark Almenland, dem größten zusammenhängenden Almgebiet Europas, hat sich Familie Sichart auf 1.000 m Seehöhe einen einzigartigen, 4.000 m² großen Gartentraum mit einer außergewöhnlichen botanischen Vielfalt an Bäumen, Sträuchern und Heilkräutern geschaffen.
Und wen dann nach so viel Bewegung nach neuen Gaumenfreuden gelüstet, der wird im Landhotel Spreitzhofer in St. Kathrein am Offenegg auf über 1.000 Meter Seehöhe mit einem einzigartigen Ausblick erstklassig bedient. (rk)

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