WIEN. Zwei, drei Klicks, und der Urlaub kann kommen? Dass die Planung einer Urlaubsreise meist komplexer ist, als viele Websites suggerieren, wissen wohl alle, die sich schon einmal eingehend mit verschiedenen Hotels und Fluglinien sowie deren Verfügbarkeiten, Preisen und Stornobedingungen auseinandergesetzt haben. Dass es jungen, digitalaffinen Menschen ähnlich ergeht, ist eine der Kernaussagen einer Fokusgruppe, die das IPG Mediabrands Netzwerk der beiden Agenturmarken UM PanMedia und Initiative mit Studierenden der FH St. Pölten durchgeführt hat.
Entscheidungshilfe Bilder
Welche Faktoren können die Customer Journey bei der Reiseplanung positiv beeinflussen? Eine klare Erkenntnis: Die wichtigste Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Destination und Hotel sind – neben persönlichen Empfehlungen von Freunden – Fotos. Bilder machen nicht nur Urlaubslust, eine professionelle Darstellung lässt auch auf einen professionellen Betrieb schließen. Hotels oder Reiseanbieter mit Instagram-Account können daher klar punkten. Schlecht bebilderte oder bilderlose Auftritte hingegen werden nicht nur als unprofessionell wahrgenommen, sondern auch als unseriös. Ein absolutes No-Go sind Unterkünfte ohne eigene Website.
Bewertungen: Ja, aber …
Buchungs- oder Bewertungsportale sind beliebt, werden aber – vor allem hinsichtlich abgegebener positiver Bewertungen – kritisch gesehen; allzu viele negative Bewertungen werden allerdings durchaus als Ausschlusskriterium bei der Hotelwahl herangezogen. Auch Blogger, denen zumeist auf Instagram gefolgt wird, spielen im Urlaubsbereich eine vergleichsweise große Rolle; sie dienen als Testimonials für Hotels und Destinationen und geben Anreiz für Ausflüge.
Aus werblicher Sicht ist die klare Empfehlung für Reiseanbieter und Tourismusunternehmen, auf Bilder zu setzen – und auch Bewegtbild nicht zu vernachlässigen: So werden Werbespots auf YouTube wie im TV durchaus ungestützt erinnert. Image-Spots haben das Potenzial, Fernweh zu wecken, und gerade Buchungsplattformen können durch TV-Spots rasch Bekanntheit erlangen und Traffic generieren.
Reisebüro als Kummernummer
Gebucht wird vom Tablet oder Laptop aus, am Mobiltelefon nutzt man bewährte Apps wie Airbnb oder booking.com. Aber: Auch die Gruppe der „Digital Natives” bucht schon einmal telefonisch, wenn es sinnvoll erscheint. Und auch der Gang zum Reisebüro ist nicht ganz fremd. Bei allen Vorteilen, die die direkte Buchung über das Web bereithält, vereinfacht ein Gespräch mit professionellen Beratern den Entscheidungsfindungsprozess. Ein weiterer Vorteil: Man kann Verantwortung abgeben. Und gerade bei einem Partyurlaub mit Freunden ist man froh, wenn es bei eventuell auftretenden Problemen eine Ansprechperson gibt, die Beschwerden entgegennimmt. (sb)