Bessere Vorsorge
© APA/dpa/Bernd Weissbrod
HEALTH ECONOMY Redaktion 21.05.2021

Bessere Vorsorge

Monatsschwerpunkt Herzgesundheit – Teil 3 ­Ärztekammer will einen Gesundheitspass für Vorsorgeuntersuchungen.

WIEN. Die Ärztekammer fordert die Einführung eines Gesundheitspasses für alle Vorsorgeuntersuchungen mit Erinnerungssystematik. Ähnlich wie beim Impfpass sollen hier alle Vorsorgeuntersuchungen eingetragen werden, schlug Vizepräsident Johannes Steinhart in einer Pressekonferenz vor. Er wünscht sich, dass diesen Pass auch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) unterstützt, damit möglichst viele Menschen vom Nutzen solcher Programme profitieren. Während der Pandemie gab es zahlreiche „Kollateralschäden”, weil Patienten seltener in die Ordinationen und Spitäler gekommen sind.

Die Kardiologin Bonne Seyda berichtete etwa als Folge der Pandemie von Gewichtszunahmen der Menschen durch Bewegungsmangel und veränderte Ernährungsgewohnheiten. Deshalb und wegen einer geringeren Zahl an Arztbesuchen und damit schlechterer Medikamenteneinstellung seien auch erhöhte Blutfett-, Blutzucker- und Blutdruckwerte festgestellt worden, die zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen könnten. Deshalb sei es dringend nötig, die Patienten in die Ordinationen zurückzuholen.

Verzögerte Diagnosen

Außerdem sei es durch die Pandemie zu verzögerten Erstdiagnosen von Neuerkrankungen gekommen; weiters beklagte sie, dass man für bestimmte Kontrollen, wie etwa für Herzschrittmacher, in manchen Ambulanzen derzeit keine Termine bekomme. Seyda forderte deshalb, dass solche Leistungen auch von niedergelassenen Ärzten als Kassenleistung angeboten werden können.

Der Kardiologe Franz Frühwald erläuterte, dass die Zahl der radiologischen Untersuchungen im ersten Lockdown um bis zu 90% zurückgegangen sei.

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