••• Von Evelyn Holley-Spiess
WIEN. Es knirscht. Das Budget ist aus dem Ruder gelaufen, ein belastbares, detailliertes Zahlenwerk liegt nach wie vor nicht am Tisch. Der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wiederum drohen 2025 bis zu 800 Mio. € Verlust – das fünfte Verlustjahr seit 2020. Und auch bei den Tarifverhandlungen gibt es Reibereien: Die steirische Ärztekammer und die ÖGK haben die Gespräche nun unterbrochen. Nach Ansicht der Standesvertretung mangelt es an einem substanziellen Tarifangebot sowie ausreichender finanzieller Ressourcen für eine Spitalsentlastung und den Ausbau des niedergelassenen Bereichs.
Alarmsignal für Finanzierung
Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, sieht hinter dem Scheitern der Verhandlungen den „Vorboten einer Unfinanzierbarkeit des Gesundheitssystems”. Die Entwicklungen würden zudem „düstere Aussichten für die gesamte Ostregion, also auch für Wien, das Burgenland, Niederösterreich und Kärnten” ankündigen. Diese Bundesländer hätten ihre Vertragsverhandlungen abgestimmt. Als Konsequenz fordert Steinhart daher ehest einen Runden Tisch mit Vertretern der Ärztekammer, der Politik und der ÖGK.