Pharma kauft ein
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Internationale Pharmakonzerne erweitern im Advent über millionen- bis hin zu milliardenschweren Deals ihre Portfolios.
HEALTH ECONOMY Redaktion 07.12.2023

Pharma kauft ein

Weihnachtsshopping in der Pharmabranche: Große Firmen investieren aktuell teils mehrere Milliarden in Übernahmen.

••• Von Katrin Grabner

BASEL/FRANKFURT/NEW BRUNS­WICK. Das Shoppingfieber der Vorweihnachtszeit hat auch die Pharmaindustrie erreicht. Bekannte Namen wie Roche, AbbVie und MSD greifen teils tief in die Taschen und machen mehrere Millionen bis Milliarden für Übernahmen von kleineren Firmen locker.

Spitzenreiter ist dabei das US-Pharmaunternehmen AbbVie. Für das Biotechunternehmen ImmunoGen legt AbbVie 10,1 Mrd. USD auf den Tisch, wie der Konzern mitteilte. Je ImmunoGen-Aktie will AbbVie 31,26 USD zahlen – ein satter Aufschlag von fast 95% auf den letzten Schlusskurs der Anteilsscheine. Mit dem Zukauf sichert sich der Konzern den Zugriff auf ein Mittel zur Behandlung von Eierstockkrebs. Nachdem die Firma im Mai positive Studienergebnisse mit dem Mittel veröffentlicht hatte, haben sich die Aktien von ImmunoGen heuer mehr als verdreifacht.
Im Krebsgeschäft hat sich auch bei Boehringer Ingelheim etwas getan – der deutsche Konzern übernimmt wie berichtet die Biotechfirma T3 Pharmaceuticals, ein Spin-off der Universität Basel, und bezahlt dafür 450 Mio. CHF.

Abnehmen bleibt im Trend

Bleiben wir in der Schweiz: Der Schweizer Pharmakonzern Roche sicherte sich mit einem Kaufpreis von 2,7 Mrd. USD in bar einen Platz im Abnehmgeschäft und kaufte die kalifornische Firma Carmot Therapeutics. Das Unternehmen hat derzeit drei Kandidaten in Phase-1- beziehungsweise Phase-2-Studien, die – wie die erfolgreichen Produkte von Novo Nordisk und Eli Lilly – zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Patienten mit und ohne Typ-2-Diabetes eingesetzt werden sollen.

Zukäufe von J&J und MSD

In den USA übernimmt der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson den bisher privat geführten Medizintechnikanbieter Laminar und passt deshalb seine Jahresziele an. Vor Sonder- und Währungseffekten dürfte das Ergebnis je Aktie jeweils um 0,17 US-Cent niedriger ausfallen als bisher angepeilt. Für die Übernahme gab es eine Vorauszahlung von 400 Mio. USD.

Rund 200 Mio. USD mehr (610 Mio. USD) zahlte der Konzern MSD für die Übernahme des Biotechunternehmen Caraway Therapeutics, an dem MSD bereits seit 2018 beteiligt war.

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