Pharmaklippe umschifft
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 10.06.2016

Pharmaklippe umschifft

Vor einigen Jahren galt es als das Problem der Pharmaindustrie: Fehlende Innovationen und gleichzeitig die Patentabläufe wichtiger Umsatzträger führten zu massiven Verlusten; in der Branche sprach man bereits vor der „Pharmaklippe”, an der die Branche bereits kurz vor dem Abgrund stehe.
Diese Klippe scheint nun bei den meisten Unternehmen umschifft. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in der Branche stiegen im Vorjahr um 18 Prozent auf 80 Mrd. Euro. Und es gibt wieder Innovationen auf dem Markt, die hohe Umsätze versprechen. Inhaltlich bringen Medikamente gegen Krebs und Immunkrankheiten mit 115,8 Mrd. Euro etwa den größten Umsatz; dahinter folgen Präparate gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten und Stoffwechselkrankheiten mit 74,1 Mrd. Euro. Das stärkste Wachstum gab es im Vorjahr bei Mitteln gegen Immunkrankheiten – plus 80% in zwei Jahren auf 54,7 Mrd. Euro im Jahr 2015.
Doch großer Erfolg ist auch mit großem Risiko verbunden: Die Pharmaunternehmen hängen wieder massiv von ihren Blockbuster-Produkten ab – das sind Medikamente mit mehr als einer Mrd. Dollar Umsatz im Jahr. 60 Prozent der Erlöse stammen von den Top-Produkten, bei manchen Unternehmen im Bereich der Biotech-Szene sind es sogar bis zu 90 Prozent. Laufen hier Patente aus, droht die nächste Klippe.

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