ABB holt sich Auftrag für grösstes Elektrobus-Projekt in Norwegen
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Bus bei Haltestelle mit ABB Schnellladetechnologie
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 08.03.2018

ABB holt sich Auftrag für grösstes Elektrobus-Projekt in Norwegen

Schnellladestationen für Elektrobusse zwei verschiedener Hersteller zur vollständigen Elektrifizierung des ÖPNV der Stadt Trondheim 2019

ZÜRICH/TRONDHEIM. Die ehemalige Wikinger-Metropole - heute bekannt als norwegische Technologiehauptstadt - macht einen weiteren grossen Schritt auf dem Weg zur Elektrifizierung ihrer öffentlichen Verkehrsmittel. Mit der Anschaffung von 35 rein elektrischen Bussen – 25 von Volvo, 10 von Heuliez –, die vier Linien bedienen werden, wird Trondheim über die grösste Elektrobusflotte des Landes verfügen.

Bei diesem einzigartigen Projekt sollen rein elektrisch betriebene Busse verschiedener Hersteller erstmalig die gleiche Ladeinfrastruktur benutzen: die Heavy Vehicle Chargers (HVC) von ABB. Betrieben werden die Busse in Trondheim von Tide Buss im Auftrag der Bezirksverwaltung Trøndelag.

„Dank der Zusammenarbeit mit ABB können wir Betreibern verschiedener Netze eine hochwertige und zuverlässige Lösung für die gleichzeitige und gemeinsame Nutzung der Infrastruktur bieten“, erklärt Per Olav Hopsø, Leiter des Verkehrsausschusses bei der Bezirksverwaltung Trøndelag. „Damit sind nicht nur Grössenvorteile und eine gute Kapitalrendite verbunden, die Lösung ist auch ein entscheidender Schritt auf unserem Weg hin zu einer erstklassigen, modernen Infrastruktur für unsere Region. Mit der Unterstützung innovativer Unternehmen wie ABB wird die Stadt Trondheim bald über ein öffentliches Verkehrssystem ganz ohne fossile Brennstoffe verfügen.”

Technische Details

Die Ladestationen HVC 450P von ABB mit einer Ladeleistung von 450 kW können eine Batterie innerhalb von drei bis sechs Minuten aufladen. Sie sind mit dem Ladesystem OppCharge ausgerüstet, bei dem über Stromabnehmer eine konduktive Verbindung zwischen Ladestation und Bus hergestellt wird.

Die Ladestationen werden an den Endstellen von vier Linien eingerichtet, die jeweils 12 bis 15 Kilometer lang sind und auch einige abgelegene Orte bedienen. Die Busse werden jeweils am Ende der Strecke während der Wendezeit aufgeladen. Bei einer Vorstellung der Technologie im letzten September in Grossbritannien hat ABB die Aufladung eines rein elektrischen Busses an einer OppCharge-Ladestation vorgeführt. Verwendet wurde dabei das Volvo-Modell, das in Trondheim zum Einsatz kommen wird.

„Dies ist ein grossartiges Beispiel dafür, wie unsere Produkte zu Grossprojekten unter Beteiligung verschiedener Hersteller beitragen können, weil ABB konsequent auf die Entwicklung standardisierter Technologien setzt“, freut sich Tarak Mehta, Leiter der ABB-Division Elektrifizierungsprodukte. „Wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam mit Tide Buss eine starke Infrastruktur für die elektromobile Zukunft von Trondheim liefern dürfen. Wir verzeichnen generell eine immense Nachfrage nach unseren marktführenden Ladelösungen für Elektrofahrzeuge.“ Die Ladestationen sind Teil des ABB Ability-Portfolios vernetzter Lösungen und bieten Betreibern die Möglichkeit der Fernüberwachung und -konfiguration sowie der proaktiven Instandhaltung, um maximale Verfügbarkeit zu gewährleisten. Die Ladestationen HVC 450P werden im Februar 2019 geliefert und sollen im August desselben Jahres in Betrieb gehen.

Mit dem Trondheim-Auftrag setzt ABB das Engagement für nachhaltige Elektromobilität fort. Beim Weltwirtschaftsforum im Jänner in Davos hat das Unternehmen seine Schnellladestationen bereits vorgeführt. Auch der Vertrag mit Formel E, der weltweit ersten rein elektrischen internationalen FIA-Rennserie, unterstreicht das kontinuierliche Bemühen von ABB um die Förderung sauberer Elektrofahrzeuge. (pj)

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