WIEN. Siemens Mobility und die ÖBB haben eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von bis zu 700 Reisezugwagen innerhalb der nächsten fünf Jahre unterzeichnet. Bei Abruf sämtlicher Leistungen ergibt sich ein Gesamtauftragsvolumen von über 1,5 Mrd. €. Mit Vertragsunterzeichnung haben die ÖBB acht neunteilige Züge für den Tagverkehr und 13 siebenteilige Züge für den Nachtverkehr abgerufen.
Die Garnituren vom Typ Viaggio werden mit den ÖBB-Bestandslokomotiven der Siemens-Baureihe vom Typ Taurus angetrieben. Ab 2022 ist die Inbetriebnahme der ersten Züge geplant. „Der Löwenanteil der Wertschöpfung bleibt in Österreich, denn wir bauen die Züge in unseren Werken Wien und Graz und nutzen das Know-how von rund 1.000 Klein- und Mittelbetrieben der heimischen Zulieferindustrie”, sagt Siemens-CEO Wolfgang Hesoun. Die Rahmenvereinbarung kann von den ÖBB über 2023 hinaus verlängert werden.
Züge für Europa
Als Einsatzländer für die Steuer-, Multifunktions- und Sitzwagen für die 1. und 2. Klasse sowie Schlaf- und Liegewagen sind Österreich, Deutschland, Italien und die Schweiz vorgesehen; auch Einsätze in Kroatien, Polen, Slowakei, Slowenien, Ungarn und Tschechien sind möglich.
Die Basisvariante für den Tagverkehr wird als Niederflurwagen mit extra breiten Türen ausgeführt, sodass ein rascher und komfortabler Fahrgastwechsel möglich ist. Die Züge für den Tagverkehr verfügen über 520 Sitzplätze, die Nachtzüge bieten über 100 Sitz- sowie 160 Schlafplätze. Eine komplette Ausstattung für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität ist an Bord.
Die Viaggio-Garnituren zeichnen sich durch gute Energieeffizienz z.B. dank LED-Innenraumbeleuchtung, Klimaanlage mit Wärmepumpenfunktion sowohl im Kühl- als auch im Heizbetrieb sowie einer Regelung der Frischluftzufuhr entsprechend des CO2-Gehalts in der Luft aus.
Ebenso erlauben die Viaggio-Garnituren eine sehr flexible Zugbildung, sodass damit alle Betriebsanforderungen zu erfüllen sind.
Am Puls der Zeit
Für den Designprozess haben die ÖBB auf eine enge Zusammenarbeit mit Siemens und mit dem international renommierten Designstudio PriestmanGoode gesetzt.
In den neuen Zügen werden hochwertige Materialien wie Holz und Leder eingesetzt, wodurch ein deutlicher Österreichbezug realisiert wird. (pj)