••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Mit einer Bauwirtschaft, die insgesamt boomt, und einem Baumaterial, das national und international immer beliebter und vor allem bei Hochhausbauten immer öfter eingesetzt wird, sind solche Ergebnisse zu erzielen. Zudem war der Rohstoff zuletzt durch einen hohen Anfall an Kalamitätsholz reichlich vorhanden.
„Rückenwind kommt seitens Politik und Gesellschaft im Sinne der Bioökonomie”, sagt der Obmann des Fachverbands der Holzindustrie, Erich Wiesner. „Hier kann der nachwachsende Rohstoff gegenüber fossilen Rohstoffen punkten.”
Was tun mit dem vielen Holz?
Die künftig zentrale Herausforderung der Branche ist die kontinuierliche Rohstoffversorgung. Die Auswirkungen der Klimaveränderung in Europa sind spürbar gestiegen und verursachen durch Windwurf, Schneebruch und Borkenkäfer große Mengen an Kalamitätsholz.
Die Holzindustrie – als sicherer Abnehmer von Schadholz – kann nur ein Teil der Lösung sein. „Künftig wird es maßgebliche Investitionen für den Ausbau von Infrastruktur brauchen, um die zusätzlich anfallenden Rundholzmengen bewältigen zu können”, hofft Wiesner. „Gerade in Zeiten extremer forstwirtschaftlicher Situationen ist der Einsatz der Politik sowie eine verstärkte Zusammenarbeit der gesamten Wertschöpfungskette Holz für den Erfolg in einem international hoch kompetitiven Umfeld das Zünglein an der Waage.”
Schadholz – grenzenlos …
Die Schadholzmengen in Österreich sind 2018 gegenüber 2017 um 53% auf 9,93 Mio. Erntefestmeter (Efm) enorm gestiegen.
In diesem Umfeld beweist sich die Sägeindustrie als wichtiger Abnahmepartner und hat allein 2017 und 2018 1,6 Mio. Festmeter mehr aus heimischen Forstbetrieben aufgenommen.
„Trotz des massiven Käferbefalls und enormer Windwurfmengen bei unseren Nachbarn in ganz Mitteleuropa mit rund 70 Mio. Vfm Schadholzanfall, wurden in NÖ und in OÖ 2018 die Importmengen nicht erhöht”, konstatiert Herbert Jöbstl, Vorsitzender der Österreichischen Sägeindustrie und Obmann-Stv. des FV der Holzindustrie.