••• Von Helga Krémer
Vier renommierte Institutionen haben kürzlich gemeinsam den Technology Impact Summit (TIS) ins Leben gerufen, um die aktuellen technologischen Entwicklungen zu präsentieren und gezielt Brücken zwischen unterschiedlichen Fachbereichen sowie Entscheidungsträgern zu schlagen: Universität Graz, Technische Universität Graz, Joanneum Research und FH Joanneum.
Große wissenschaftliche Expertise macht aber noch keinen Summit, oder wie es der Vizerektor der Universität Graz, Markus Fallenböck, einer der Initiatoren, ausdrückt: „Wir wollten mit dem TIS nicht nur bei Inhalten neue Wege gehen, sondern auch innovative Formate und eine besondere Community aufbauen und haben uns daher für die Agentur Hankus3sixty entschieden.“
medianet bat deren Eigentümerin und Geschäftsführerin Magdalena Hankus zum Interview, liegt doch das gesamte Projektmanagement bei ihr und ihrer Agentur.
medianet: Es heißt der Summit ist by invitation only. Warum ist das Ihrer Meinung nach
wichtig?
Magdalena Hankus: KI und Zukunftstechnologie betrifft die gesamte Gesellschaft und der Summit soll dies abbilden. Eingeladen sind rund 300 internationale Persönlichkeiten sowie Top-Entscheidungsträger aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Auch engagierte Studierende, Jungunternehmer und innovative Start-ups sind Teil dieses Kreises.
Wichtig bei der Erstellung der Teilnehmerliste war die ausgewogene Mischung von Personenkreisen – Alter, Interessen, berufliche Richtung –, denn das fördert die Kreativität der Diskussionen, zeigt unterschiedliche Zugänge und Perspektiven und bringt positive Spannung in die Diskussionen, vor allem um das Thema KI, das sehr polarisiert. Es soll bewusst keine ‚Maturatreffen-Atmosphäre‘ entstehen, wo sich immer die gleichen Gruppen und Menschen aus der gleichen Bubble treffen und die sich gegenseitig in ihren Ansichten und Denkweisen bestärken und bestätigen.
medianet: Welche neuen Wege beschreiten Sie mit dem TIS?
Hankus: Schon bei der Konzeption legten wir großen Wert auf innovative Diskussions- und Präsentationsformate, denn wir beobachten eine gewisse Abstumpfung bei klassischen Paneldiskussionen und Keynotes. Da gab es in den letzten Jahren eine Inflation, die das Publikum zu wenig engagiert und einbindet – das wollen wir ändern.
So tauschen sich am Podium bei den ‚Near Future Debates‘ führende Wissenschaftler und Repräsentanten der Initiatoren mit namhaften Unternehmensvertretern über die Bereiche Technik, Recht, Wirtschaft und Ethik aus. Near Future Debates sind eine Modifikation der ‚Oxford Style Debates‘. Eine dieser Debatten behandelt den gerade so aktuellen EU AI-Act – hier treffen Thomas Burri von der Universität St. Gallen und Jeannette Gorzala vom European AI Forum mit der Frage, ob der AI-Act ein Vorzeigemodell für die Welt oder ein direkter Weg auf das Abstellgleis im internationalen Wettbewerb ist, aufeinander.
Für Präsentation der Use Cases haben wir eine Variante der ‚Lightning Talks‘ entwickelt, bei denen Unternehmen wie Grant Thornton, Microsoft, PwC oder Steiermärkische Sparkasse richtungsweisende Anwendungsbeispiele für Künstliche Intelligenz vorstellen.
medianet: Was ist Ihre Rolle beim Technology Impact Summit?
Hankus: Meine Rolle ist sehr umfassend und geht weit über das klassische Event- und Projektmanagement hinaus – beginnend bei gemeinsamen Überlegungen zu Strategie, Ausrichtung, Programm, Formate, Auswahl der Teilnehmer, Finanzierung bis hin zu gesamter Kommunikation und Marketing. Das klassische Eventmanagement und die Gesamtkoordination am Tag der Konferenz ist dann quasi nur die berühmte Spitze des Eisbergs.
medianet: Der TIS ist ein Beispiel für neue anspruchsvolle Konferenzformate mit starkem inhaltlichen Fokus. Wie sehen Sie die Entwicklung und die Rolle Ihrer Agentur?
Hankus: Nach Corona kam es zu einer starken Veränderung im Veranstaltungsbereich. Die hybriden Veranstaltungen sind weiterhin geblieben, aber die Teilnehmer, Auftraggeber sowie Sponsoren überlegen sehr genau, wo sie ihre Zeit und Geld investieren. Der Fokus liegt jetzt mehr auf inhaltlichem Input, der für Teilnehmenden einen echten Nutzen stiftet.
Das Netzwerken ist natürlich weiterhin wichtig, aber auch hier muss es relevant sein. All dies führt dazu, dass sich eine moderne Agentur frühzeitig in die Konzeption einer Veranstaltung einbringt. Genau aus diesen Gründen habe ich Hankus3sixty gegründet.
Unseren anspruchsvollen Auftraggebern wie beispielsweise Phönix Contact, Universität Graz oder Wiener Stadtwerke ist diese Gesamtkonzeption für hochwertige Veranstaltung auf C-Level-Ebene wichtig, die auch Strategie, die Auswahl und Ansprache der Community, beinhaltet. Diese Zielgruppe erwartet sich neben den üblichen Netzwerken entsprechende Inhalte und innovative Ideen für die Weiterentwicklung ihrer Organisationen.