IoT sagt Wasserverlust den Kampf an
© G. Bernhardt‘s Söhne GmbH
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 11.10.2018

IoT sagt Wasserverlust den Kampf an

Smarte Wasserzähler für das IoT schlagen Alarm, wenn es tropft.

WIENER NEUDORF. Mehr als 80% der Schadensfälle von Haushaltsversicherungen sind Wasserschäden. Sie können nicht nur ein überflutetes Bad verursachen, sondern auch ziemlich teuer werden. Einer der führenden Wasserzählerhersteller in Österreich hat eine neue IoT-Lösung ins Leben gerufen, die Wasserschäden vorbeugen soll, indem sie die Zähler in ein digitales Netzwerk integriert.
 
Die Wasserverluste betragen in den OECD-Ländern (Österreich) ca. 20% durch undichte Leitungen. Das durchschnittliche Leitungsnetz ist älter als 50 Jahre. „Durch entsprechendes Monitoring könnte man die Verluste erkennen, Leckagen schließen und damit erhebliche Mengen an Wasser einsparen“, so Peter Mittner, Geschäftsführer der G. Bernhardt‘s Söhne GmbH.

Trinkwasser sparen
Nicht allein aus diesem Grund hat das Unternehmen, Gewinner des Innovation World Cups 2018 in Barcelona, in neue Fixed-Network-Lösungen investiert. Ausgestattet mit entsprechenden Bernhardt-LoRa-Funkmodulen, können Wasserzähler in das IoT-Netzwerk integriert werden. Bei Wasserverlust wird unverzüglich eine Alarmmeldung übermittelt. „Man kann Schäden zwar nicht zu hundert Prozent vermeiden, aber den Großteil rechtzeitig erkennen. Schleichende Wasserverluste sind beispielsweise bei Mietwohnungen für Vermieter relevant, wenn Mieter defekte WC-Spülungen nicht melden. Hier gibt es ein enormes Einsparungspotenzial“, erklärt Mittner. Die serienmäßige Produktion der modernen Funkzähler läuft seit Anfang 2017 und wurde im Herbst 2018 bei den ersten Projekten installiert.

„Smart Metering“ im Internet der Dinge
Im Internet der Dinge (engl. Internet of Things oder kurz IoT) sind rund um den Globus Milliarden von intelligenten Objekten (Smart Things) miteinander vernetzt. Auch die weltweite Einbindung funkfähiger Wasser-, Wärme-, Gas- oder Stromzähler ist möglich. Intelligente Verbrauchszähler tauschen kleinste Datenmengen aus und benötigen dafür nur eine sehr geringe Datenrate und eine minimale Batterieleistung. Die Zähler können öfter, schneller und kostensparender abgelesen werden. „In den vergangenen Jahren ist viel im Bereich IoT entwickelt worden, was zu großen Fortschritten in Richtung einer ‚Smart City‘ in Österreich geführt hat. Wobei Länder wie die Schweiz oder Skandinavien schon deutlich weiter sind“, meint Peter Mittner. Das Unternehmen wolle er auch weiterhin stets auf dem neuesten technologischen Stand halten.

Vorteile für Wasserlieferanten
• schnelles, vereinfachtes Übermitteln der Ablesedaten für eine fehlerfreie Verrechnung möglich
• vereinfachte Erkennung von Leckagen
• kostengünstig: extrem geringer Energieverbrauch bei starker Reichweite der LoRa-Funkmodule
Vorteile für Endkunden
• Kunden müssen nicht mehr selbst ablesen oder für Ablesetermine zuhause sein
• hohe Datensicherheit durch 3-fach-Verschlüsselung
• Alarmmeldungen für den Endkunden vermeiden hohe Kosten bei Wasserschäden (Urlaubszeit!).

Top-innovatives Unternehmen
Die 1845 gegründete G. Bernhardt‘s Söhne GmbH ist einer der führenden Wasserzählerhersteller und der einzige Produzent in Österreich. Das Unternehmen hat schon in der Monarchie die ersten Wasserzähler gebaut und ist bis heute technischer Vorreiter. 2015 investierte man in die modernste Prüfanlage für Hauswasserzähler in Europa (Eichung vor Ort in Österreich, offizielle Prüfstelle nach EU-Richtlinien).

Mit 26 Mitarbeitern machte das Unternehmen 2017 rund 6,2 Mio. € Jahresumsatz. 2018 wurde es für die Entwicklung der intelligenten Wasserzähler mit dem IoT Innovator of the Year-Award in Barcelona ausgezeichnet. (pj)

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