Lenzing expandiert
© Lenzing/Neumayr/Christian Leopold
Lenzing-Vorstand mit CTO Heiko Arnold, CCO Robert van de Kerkhof, CEO Stefan Doboczky, CFO Thomas Obendrauf.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 24.08.2018

Lenzing expandiert

Eine Milliarde USD Investition in Brasilien stärkt die Rückwärtsintegration und das Spezialfaserwachstum.

LENZING/MINAS GERAIS. Die Lenzing Gruppe – Weltmarktführer bei Spezialfasern aus Cellulose – und Duratex, der größte Hersteller von Holzpaneelen in der südlichen ­Hemisphäre, gründen ein Joint Venture zum Bau des weltweit größten Single-Line-Faserzellstoffwerks mit 450.000 t Kapazität im Bundesstaat Minas Gerais nahe Sao Paulo (Brasilien).

Lenzing erhält die Mehrheit

Die beiden Unternehmen sicherten sich dafür einen 43.000 ha großen, FSC-zertifizierten Nutzwald im Einklang mit der Richtlinie der Lenzing Gruppe für die Beschaffung von Holz und Zellstoff. Lenzing wird 51% dieses Joint Ventures halten und Duratex 49%. Das erwartete Cash-Investitionsvolumen für den Bau des Faserzellstoffwerks sollte etwas über eine Mrd. USD (rund 870 Mio. €) betragen.

Die Lenzing Gruppe wird das gesamte Volumen des produzierten Faserzellstoffs des Joint Ventures verwerten.
„Spezial-Cellulosefasern sind ein wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Textil­branche”, erklärt Lenzing-Chef Stefan Doboczky. „Gemäß unserer Unternehmensstrategie sCore TEN bekennen wir uns zu starkem organischem Wachstum in diesem Bereich.”

Von 55 auf rund 75 Prozent

Die Kosten will Lenzing aus eigener Tasche stemmen. „Wir haben eine hochsolide Bilanz und eine sehr geringe Verschuldungsrate”, betont Doboczky.

Bisher deckt das Unternehmen rund 55% des Zellstoffbedarfs selbst ab, der Rest muss zugekauft werden. Mit dem neuen Werk in Brasilien würde sich der Eigendeckungsgrad in Richtung 75% bewegen.
Die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau des Faserzellstoffwerks hängt vom Ergebnis der technischen Planungen und der Zustimmung durch die entsprechenden Aufsichtsräte ab. (pj)

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