LINZ. Die voestalpine investiert 188 Mio. € in die Errichtung einer neuen integrierten Beize im Kaltwalzwerk 3 („Beta 3”) am Standort Linz. Die vollautomatisierte Beize-Tandemverbindung werde die höchsten Industrie-4.0-Standards erfüllen, eine weitere Qualitätssteigerung bei der Herstellung hoch- und höchstfester Stähle für die Automobil-, Haushaltgeräte- und Bauindustrie sowie von Elektroband für die E-Mobilität ermöglichen. Umweltfreundliches Novum: Statt wie bisher mit Schwefelsäure wird künftig mit Salzsäure gebeizt, die in einem Kreislaufsystem mittels einer Regenerationsanlage, die in unmittelbarer Nähe entsteht, wiederaufbereitet wird.
Beizen und kaltwalzen
Beim Beizen wird der Zunder, eine dunkle Oxidationsschicht, die auf der Stahloberfläche nach dem Warmwalzen durch die Abkühlung entsteht und die Oberflächenqualität des Stahlbandes und der späteren Produkte beeinträchtigt, mittels Säure entfernt. Mit der neuen Anlage können künftig alle notwendigen Prozessschritte Beizen und Kaltwalzen in einer Gesamtanlage integriert werden, wodurch die Gesamtdurchlaufzeit gekürzt und der Logistikaufwand verringert wird.
Beta 3 wird voraussichtlich Ende 2023 in Betrieb gehen. (hk)