Und täglich grüßt …
© Philipp Horak/IV (2)
IV-Präsident Georg Knill.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 05.09.2025

Und täglich grüßt …

Der Fachkräftemangel bleibt eine große Herausforderung für den Standort. Es braucht nachhaltige Lösungen.

WIEN/ALPBACH. Beim Europäischen Forum Alpbach diskutierte die Industriellenvereinigung (IV) mit Vertretern aus Politik und Unternehmen über Wege, dem Fachkräftemangel nachhaltig zu begegnen.  „Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für den Standort Österreich. Alleine aufgrund der Demografie werden uns in den nächsten zehn Jahren über eine halbe Million Arbeitskräfte fehlen. Entscheidend ist daher, dass die in Ausarbeitung befindliche Industriestrategie eng mit einer Fachkräftestrategie verzahnt ist: Die Themen Qualifizierung, Bildung, Zuwanderung und Beschäftigungspotenziale müssen dabei entschlossen adressiert werden“, betonte IV-Präsident Georg Knill.

Die Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG und IV-Vizepräsidentin Sabine Herlitschka ergänzte: „Diskussionen über den Fachkräftemangel begleiten uns schon zu lange. Dabei wird deutlich, dass es nicht nur darum geht, Talente zu gewinnen, sondern sie auch in Österreich zu halten. Dazu braucht es mehrere Säulen, um wettbewerbsfähig zu bleiben: ein attraktives Umfeld sowie Bildung als zentralen Schlüssel, insbesondere im MINT-Bereich, wo in den nächsten Jahren bis zu 60.000 Jobs und damit hochattraktive Chancen für junge Menschen entstehen werden.“

Handlungsbedarf ist hoch
Der Handlungsbedarf sei evident, rechnet die IV vor: In den kommenden zehn bis zwölf Jahren fehlen rund 540.000 Arbeitskräfte. Gleichzeitig liegt die Teilzeitquote von Frauen bei über 50% und Österreich zählt mit fast 47% zu den Ländern mit der höchsten Abgabenbelastung auf Arbeit in der OECD.
Um das Problem nachhaltig anzugehen, braucht es für die IV ein klares Zielbild für die Fachkräfteentwicklung, eine groß angelegte MINT-Offensive, bessere Rahmenbedingungen für Vollzeitarbeit und Kinderbetreuung sowie gezielte Anreize, um Frauen stärker zu erreichen. Gleichzeitig brauche es eine modernisierte und unbürokratische Rot-Weiß-Rot-Karte, damit qualifizierte Zuwanderung gelingt.

Zentral bleibe ebenso eine solide Grundbildung: Lesen, Schreiben und Rechnen müssen für alle Schülerinnen und Schüler selbstverständlich gesichert sein. (hk)

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