voestalpine überzeugt Rolls-Royce
© Rolls Royce PLC
Rolls-Royce-Triebwerk
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 19.06.2019

voestalpine überzeugt Rolls-Royce

Attraktiver Hightech-Auftrag über zehn Jahre.

KAPFENBERG. Rolls-Royce, einer der weltweit führenden Triebwerkshersteller, setzt mit einem aktuellen Großauftrag einmal mehr auf Hochleistungswerkstoffe der voestalpine: Als neuer europäischer Produzent liefert die High Performance Metals Division des Konzerns anspruchsvollstes Vormaterial für Triebwerksscheiben, die im Flugbetrieb höchsten Belastungen standhalten müssen. Schon heute ist die voestalpine mit Hightech-Werkstoffen und Spezialschmiedeteilen für Struktur-, Fahrwerks-, Flügel- und Triebwerkskomponenten in allen großen Flugzeugmodellen von Airbus und Boeing bis zu Embraer und Bombardier vertreten. Aktuell liegt der Konzernumsatz im Zukunftsmarkt Luftfahrt bei rund 400 Mio. € – mittelfristig soll dieser Anteil auf 500 Mio. € steigen.

Bereits seit einigen Jahren liefert die voestalpine aus ihrem steirischen Standort Kapfenberg hochwertige Stahllegierungen für Triebwerkskomponenten an Rolls-Royce. Mit dem aktuellen Großauftrag ist der Konzerngesellschaft voestalpine Böhler Edelstahl nun der Eintritt in den Markt für rotierende Triebwerksscheiben gelungen. Die Anforderungen an das im Inneren eines Triebwerks eingesetzte Material sind enorm – bis zu 16.500 Umdrehungen pro min und Temperaturen von mehr als 2.000°C bilden die „Betriebsumgebung“. „Wir haben uns, ausgehend von unserem Know-how bei Spezialstählen, in den letzten zehn Jahren als einer der weltweit führenden Zulieferer für die Luftfahrtindustrie etabliert. Der Auftrag von Rolls-Royce ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch technologischer Sicht der größte Durchbruch, den wir bislang im Triebwerksbereich erzielt haben und bestätigt uns in unserer konsequenten Fokussierung auf Qualität und Innovation“, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.

Innovationen und Investitionen als Basis des Erfolgs
Die Luftfahrt gilt weltweit als langfristige Wachstumsbranche: Marktprognosen zufolge sollen in den nächsten 20 Jahren 40.000 neue Flugzeuge gebaut werden. „Wir haben bei unserer Konzerngesellschaft voestalpine Böhler Edelstahl schon frühzeitig die technologischen Weichen gestellt, um an diesem Wachstum partizipieren zu können. Der Vertragsabschluss mit Rolls-Royce ist das Ergebnis sowohl intensiver Innovations- als auch Investitionstätigkeit in den letzten Jahren und ein Meilenstein hinsichtlich Produktqualität und Prozesssicherheit. Mein Dank gilt vor allem den Mitarbeitern, die mit ihrem Know-how und ihrem Einsatz diesen Erfolg möglich gemacht haben“, so Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division.

Erst im Herbst 2018 ging am Standort Kapfenberg eine neue, 40 Mio. €-Schnellschmiedelinie in Betrieb, mit der die optimalen technischen Voraussetzungen für die Herstellung solcher Hightech-Produkte geschaffen wurden. Der Auftrag von Rolls-Royce erstreckt sich über eine Laufzeit von zehn Jahren – 2020 werden die ersten Lieferungen erfolgen.

Hinter den Kulissen
Die High Performance Metals Division des voestalpine-Konzerns ist auf die Produktion und Verarbeitung von Hochleistungswerkstoffen und kundenspezifische Services, wie Wärmebehandlung, hochtechnologische Oberflächenbehandlung und additive Fertigungsverfahren unter Einsatz zunehmender Digitalisierung fokussiert; sie bietet ihren Kunden durch ihr einzigartiges Vertriebs- und Servicenetzwerk an rund 160 Standorten weltweit Materialverfügbarkeit und -bearbeitung sowie lokale Ansprechpartner.

Die Division ist globaler Marktführer bei Werkzeugstahl und einer der führenden Anbieter von Schnellarbeitsstählen, Ventilstählen sowie anderen Produkten aus Spezialstählen, Pulverwerkstoffen, Nickelbasis-Legierungen, Titan und Komponenten auch auf Basis additiver Fertigungstechnologien. Wichtigste Kundensegmente sind die Bereiche Automobil, Öl- und Gasexploration, Maschinenbau sowie die Konsumgüterindustrie und die Luftfahrt. Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte die Division einen Umsatz von rund 3,1 Mrd. €, davon rund 50% außerhalb Europas, ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 435 Mio. € und beschäftigte weltweit rund 14.400 Mitarbeiter. (pj)

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