Wasserkraft voraus
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 12.11.2021

Wasserkraft voraus

Erfreuliches Quartalsergebnis für Verbund in einem positivem Marktumfeld. Die Aktie dankte mit einem Allzeithoch.

WIEN. „Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unsere Geschäftsentwicklung zeigten im Berichtszeitraum weiterhin ein sehr positives Bild“, heißt es beim Energieunternehmen Verbund. Vor allem die Preise für Primärenergieträger stiegen in den Quartalen 1–3/2021 kräftig. Treibende Faktoren für die weltweit stark steigenden Erdgas- und Kohlepreise waren unterdurchschnittliche Gasspeicherbestände, ungünstige Wetterbedingungen und Versorgungsunterbrechungen in einem Umfeld, in dem sich die Nachfrage von den Covid-19-Tiefständen erholte. China fragte zudem mehr verflüssigtes Erdgas (LNG) nach. Die Preise für europäische CO2-Zertifikate erhöhten sich parallel dazu ebenfalls deutlich und dadurch auch die Großhandelspreise für Strom in Europa, die von den Primärenergiepreisen und Preisen für CO2-Zertifikate getrieben werden. Die Großhandelspreise für Strom in Europa sind ein wesentlicher Werttreiber für die Geschäftsentwicklung von Verbund.

Der Kurs der Verbund-Aktie profitierte von diesem positiven Marktumfeld ebenfalls. So erreichte der Aktienkurs am
14. September 2021 mit 95,55 € je Aktie ein neues Allzeithoch. Damit lag die Marktkapitalisierung von Verbund an diesem Tag bei rund 33,2 Mrd. €.

Das Verbund-Ergebnis entwickelte sich in den Quartalen
1–3/2021 sehr erfreulich. Das EBITDA konnte um 16,3% auf 1.150,6 Mio. € gesteigert werden, das Konzernergebnis um 23% auf 587,4 Mio. €. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um 20,9% auf 566,2 Mio. €. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,99 um einen Prozentpunkt unter dem langjährigen Durchschnitt und um einen Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke sank in den Quartalen 1– 3/2021 bedingt durch einen geringeren Wälzbetrieb deutlich um 10,7%. Die Erzeugung aus Wasserkraft reduzierte sich im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode somit insgesamt um 589 GWh. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten hingegen die deutlich gestiegenen kurzfristigen Preise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Terminmarktpreise waren im relevanten Betrachtungszeitraum hingegen rückläufig. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte somit um 7,4 €/MWh auf 51,3 €/MWh gesteigert werden. Ein positiver Ergebnisbeitrag resultierte darüber hinaus aus der Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH (Vollkonsolidierung seit 31. Mai 2021).

Ausblick 2021
Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft für das Quartal 4/2021 sowie der Chancen- und Risikolage erwartet man beim Verbund für das Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA zwischen rund 1.490 und 1.590 Mio. € und ein Konzernergebnis zwischen rund 740 und 810 Mio. € . Verbund plant für das Geschäftsjahr 2021 eine Ausschüttungsquote zwischen 45% und 55%, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe von rund 720 bis 790 Mio. €. (hk)

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