Alternative zur großen Leitmesse
© Wittmann / Lukas Ilgner
MARKETING & MEDIA Redaktion 04.02.2022

Alternative zur großen Leitmesse

Nach dem Entfall der IMM Cologne setzt die Wittmann Möbelmanufaktur auf digitale Events und eine Roadshow.

••• Von Britta Biron

ETSDORF / KAMP. Dass internationale Fachmessen ausfallen, ist in Corona-Zeiten keine Seltenheit. Als im Dezember des Vorjahres die Koelnmesse GmbH die Absage der IMM Cologne, die im Jänner 2022 hätte stattfinden sollen, bekannt gab, war die Überraschung bei der Wittmann Möbelmanufaktur daher nicht groß. Längst hatte man sich für diesen Fall schon einen Plan B überlegt.

Positives Feedback

„Wir setzen auf unsere in der Pandemie erfolgreich wieder aufgelegten und verbesserten Hausmessen und ergänzen diese mit einer digitalen Schiene”, erläutert Alexander Sova, Geschäftsführer des traditionsreichen österreichischen Premiummöbelherstellers. „In der D-A-CH-Region sowie in den Niederlanden zeigen wir fünf Neuheiten-Settings bei ausgewählten Handelspartnern.”

Probleme, dafür genügend Kooperationspartner zu finden, gab es nicht. „Der Vorschlag wurde von den Händlern sehr positiv aufgenommen, und die Termine sind schon bis in den April ausgebucht”, ist Sova zufrieden. „Parallel dazu gibt es Live-Präsentationen aus unserem Showroom in Wien für unsere internationalen Partner in Asien, Australien, den USA und Kanada sowie Live-Events auf Instagram.”
Noch sei es zu früh, das neue Konzept zu bewerten, doch die ersten Feedbacks, die von den Händlern kommen, sind durchaus vielversprechend.
Die klassische Messe werde besonders im Premium- und Luxussegment aber weiterhin wichtig bleiben, um bestehende Kontakte zu pflegen, neue zu knüpfen und die Wertigkeit und handwerkliche Qualität der Produkte zu vermitteln. „Vor Corona haben wir zwischen einem Viertel und einem Drittel der Platzierungen über Messen generiert”, weist Sova auf die große Bedeutung dieser Events hin.
Vorausgesetzt Corona funkt nicht dazwischen, wird Wittmann heuer auf dem Möbelsalon in Mailand ausstellen und erstmals auch auf der Design Shanghai.

Klasse statt Masse

Messen werden nach der Pandemie aber sicher anders aussehen (müssen), ist der Wittmann-Chef überzeugt: „Die herkömmlichen Formate waren Massenevents mit kompletter Reizüberflutung; gefragt sind in Zukunft Konzepte, die sowohl Ausstellern als auch Besuchern einen Mehrwert bieten, etwa durch die Verbindung mit Kunst, Preisverleihungen, besondere Erlebnisse oder neue Network-Möglichkeiten.” Digitale Tools, die durch die Pandemie viel Schub bekommen haben, werden à la longue Präsenzmessen nicht verdrängen, sondern eine fixe Ergänzung sein. „Wichtig wird es sein, die richtige Balance im Mix der verschiedenen Medien und Formate zu finden”, meint Sova.

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