„Eindeutig negativ”
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BilanzDie Ergebnisse der vergangenen IMAS-Reporte geben wenig Anlass zu Optimismus.
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.10.2022

„Eindeutig negativ”

Der IMAS-Report zeigt, dass drei von fünf Menschen in Österreich wesentliche Lebenssituationen hinterfragen.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Die letzten Jahre sind von Krisen geprägt. Das spiegelt sich auch in laufenden Befragungen zu den verschiedensten Themen wider. Lazarsfeld und Market veröffentlich etwa wöchentliche Konsumentenbefragungen, die spätestens seit Anfang des Jahres nur in eine Richtung zeigen: nach unten.

Auch der regelmäßig publizierte IMAS-Report zeigt, dass in der Bevölkerung derzeit Skepsis und Sorge überwiegen. Die Situation heuer ist dabei noch ein Stück dramatischer als letztes Jahr. „Der Sommer 2022 ist mit 2021 nicht zu vergleichen, während wir letztes Jahr noch Hoffnung auf baldige Besserung der Krisensituation hatten ist dies nun verschwunden”, fasst Paul Eiselsberg, Research Director bei IMAS, zusammen.

„The Great Resignation”

War im Frühjahr 2021 noch vorsichtiger Optimismus spürbar, ist dieser mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am Beginn des Jahres (vorerst) verschwunden. Nicht im umsonst hat der IMAS-Report das Schlagwort der „Great Resignation” im Titel, das derzeit vor allem in den USA diskutiert wird. „Die Grundstimmung ist nicht mehr volatil, sondern eindeutig negativ. Die multiplen Krisensituation fordert uns ganz speziell, neben den vielen Herausforderungen sind es vor allem unbekannte Problemstellungen mit negativer Prognose, die uns sehr intensiv gedanklich sehr beschäftigen”, so Eiselsberg.

Selbstreflexion als Chance

In dieser „Selbstreflexion”, wie es im Bericht heißt, könnte auch eine Chance liegen. Der Umgang mit anderen Menschen, die Berufstätigkeit und ganz generell der Sinn des Lebens werden laut Report von etwa der Hälfte der Teilnehmern hinterfragt.

Auch wenn diese Dinge derzeit vor dem Hintergrund der Krise vorwiegend mit einer negativen Grundstimmung reflektiert werden, könnte in dieser Reflektion auch die Chance liegen, sich auch das Wesentliche zu konzentrieren.
Ein Lernprozess ist jedenfalls notwendig, denn die Beschäftigung mit Krisen und das Lernen daraus wird uns auch nach Kriegs- und Pandemieende nicht erspart bleiben. Stichwort: Klimawandel.

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