••• Von Sascha Harold
Als eine der führenden globalen Partnerschaften unabhängiger PR-Agenturen ist die Worldcom Public Relations Group in der Branche ein Begriff. Mit 116 Büros und rund 2.000 Mitarbeitern in 42 Ländern können die Partneragenturen auf ein breites Netzwerk zurückgreifen. Seit diesem Jahr ist die Wiener PR-Agentur Martschin & Partner – als alleinige österreichische Agentur – ebenfalls Teil der globalen Partnerschaft. In der Agentur erhofft man sich nicht zuletzt im Bereich Wissenstransfer einen entscheidenden Vorteil.
„Man spürt den speziellen Drive der Gruppe, was auch daran liegt, dass alle Partner inhabergeführte Agenturen sind. Es gab im Vorfeld ein sehr hartes Screening mit hohen Qualitätskriterien”, erläutert Johannes Martschin, Gründer und Geschäftsführer bei Martschin & Partner. Mit seiner Agentur ist er seit 29 Jahren am Markt aktiv, vor allem in den Bereichen Health Care und Tourismus hat man sich dabei Führungspositionen erarbeitet. Die Motivation, sich der Partnerschaft anzuschließen liegt auch darin begründet, dass es immer schwieriger wird, in allen Bereichen der Kommunikation auf dem letzten Stand zu bleiben.
„Mit der Partnerschaft in der Worldcom Public Relations Group wird ein völlig anderes Arbeiten möglich. Es gibt Wissensdatenbanken und Special Interest Groups, in denen man sich gegenseitig bei Pitches, aber auch in der täglichen Kundenbetreuung unterstützt”, so Martschin. Ergänzt wird das durch Weiterbildungsangebote und Workshops, die den Partnern offenstehen.
Wissenstransfer
Eines der Themen für die das besonders gilt, ist der Einsatz von KI in der Kommunikation. „Das kommende Jahr wird das Jahr der KI sein”, prophezeit Martschin. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, etwa beim Erstellen von Pressemitteilungen, verlangen von der PR, sich komplett neu aufzustellen, so der Geschäftsführer weiter. Human Interest Storys sind ein weiterer Trend, den Martschin identifiziert hat. Wenn KI die datengetriebene, inhaltliche Arbeit (zu Teilen) übernehmen kann, gehe es wieder stärker um Authentizität. Im Bereich Health Care oder auch in der Wissenschaftskommunikation, in der die Agentur zahlreiche Projekte umsetzt, rückt etwa die Beschreibung von Einzelschicksalen oder auch der Einsatz von Eventmarketing in den Fokus.
Für die Agentur bedeutet das demnächst auch Expansion – bereits im Herbst hat man begonnen, neue Mitarbeiter einzustellen, die frischen Wind bringen sollen. Auch in neuen Branchen will die Agentur verstärkt tätig werden, etwa im Handel oder in der Industrie. „Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, will es aber noch einmal wissen”, meint Martschin mit einem Augenzwinkern.
Ein weiterer Kernbereich der PR, in dem der Agenturgründer starke Nachfrage sieht, ist das Thema Krisen-PR. „Der richtige Umgang mit Krisen wird immer entscheidender, weil durch die kurzen Reaktionszeiten – Stichwort: Social Media – Schnelligkeit gefragt ist. Die Strafen für Fehlverhalten werden für Unternehmen außerdem höher”, führt Martschin aus. In der Agentur ist man hier mit Senior Consultant Jakob Lajta gut aufgestellt, der umfangreichen Erfahrung in diesem Bereich mitbringt.
Positiver Ausblick
Im letzten Jahr hat man in der Agentur zudem festgestellt, dass viele bereits totgesagte Formate nach wie vor gut ankommen. Ein Beispiel sind Pressereisen mit persönlicher Betreuung. „Das braucht gezielte Vorbereitung und ist eher etwas für Special Interest-Medien, hat im vorigen Jahr aber extrem gut funktioniert – das werden wir in diesem Jahr noch verstärken”, ergänzt Martschin.
Angesprochen auf die Highlights des letzten Jahres, erwähnt Martschin zudem die Etablierung des Weltblutkrebstages für die österreichische Leukämiehilfe, die heuer ihre Fortsetzung finden wird. Aktuell ist man in zahlreichen Pitches aktiv, die Zeichen stehen bei Martschin & Partner jedenfalls auf Wachstum.