WIEN. currycom communication partners lud gemeinsam mit myAbility zur ersten Veranstaltung des myAbility Wirtschaftsforums 2025. Im interaktiven Dialog-Setting erläuterten die Expertinnen und Experten von myAbility, VerVieVas und currycom Anforderungen an inklusive Unternehmenskommunikation und teilten ihre Erfahrungen zu Barrierefreiheit und inklusiver Sprache im digitalen Bereich und darüber hinaus. Die rund 40 Gäste aus der heimischen Wirtschaft diskutierten Herausforderungen und Umsetzungswege für Text, Bild und Video in der Praxis. Das innovative Fishbowl-Format ermöglichte dabei einen offenen Wissens- und Erfahrungsaustauch sowie großzügigen Raum für Diskussion. Die Key-Findings der Netzwerkveranstaltung: „Um die Transformation zur inklusiven, barrierefreien Sprache zu schaffen, sind eine Veränderung der Haltung, eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und laufendes Lernen notwendig“, fasst Gastgeber Christian Krpoun, CEO currycom, zusammen.
Von einfacher und leichter Sprache über Alt-Texte und Farbkontraste bis hin zur Audio-Deskription: Viele Parameter können die digitale Kommunikation barrierearm machen. Um den Austausch rund um barrierefreie Unternehmenskommunikation in der täglichen Umsetzung zu fördern, luden myAbility und currycom gemeinsam zum inklusiven Frühstück ins Büro der Wiener Kommunikationsagentur ein.
Bewusstsein für inklusive Bildsprache
Im Zuge dieses Inclusion Open House sprach auch Sandra Schmidhofer, Inclusive
Communications Managerin bei myAbility. Sie gab einen Überblick über die vielfältigen Aspekte, die es in Hinblick auf inklusive Bildsprache zu berücksichtigen gilt. Im Dialog und in der Reflexion mit den Gästen zeigte sie, wie Inklusion als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft in Bildern vermittelt werden kann. „Es ist wichtig, sich von einer Bildsprache zu verabschieden, die gesichtslose Schwarz-Weiß-Bilder zeigt“, so Schmidhofer.
Untertitelung, Audio-Deskription oder Gebärdensprache
Jonathan Krupitza leitet die Unit „Erklären und Visualisieren“ der Multimedia-Agentur VerVieVas und gab nicht nur sein breites Wissen rund um Barrierefreiheit bei Videos weiter, sondern zeigte auch erfolgreiche Umsetzungsbeispiele für Visualisierungen am Puls der Zeit. Neben den Möglichkeiten, die Untertitelung, Audio-Deskription oder Gebärdensprache eröffnen, ging Krupitza auch auf verschiedene Sprachvarianten sowie grafisch-visuelle Anforderungen an barrierefreie Videos ein. „Die meisten Videos am Markt entsprechen leider noch nicht den gesetzlichen Notwendigkeiten der Barrierefreiheit. Nur gemeinsam können wir für eine inklusivere, ethischere Welt arbeiten, indem jeder Mensch die Möglichkeit hat, Medien zu nutzen“, erklärt Krupitza.
Inklusive Sprache als gesamtgesellschaftlicher Prozess
Den philosophischen Rahmen und die gesellschaftliche Relevanz brachte die Kommunikationsagentur currycom dem interessierten Publikum näher. Ausgehend von Wittgensteins Zitat „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ erläuterte CEO Christian Krpoun das linguistische Relativitätsprinzip, den Prozess des Framings und die nicht hoch genug einzustufende Macht von Sprache. „Für uns als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren geht es nicht nur darum, in unserem Beruf sprachgewandt zu sein, sondern unsere Verantwortung wahrzunehmen und für inklusive Sprache zu sensibilisieren“, meinte Krpoun. Sein Fazit: „An der inklusiven Sprache können wir den Wandel der Gesellschaft erkennen“.
Neben den wertvollen Impulsen der Expertinnen und Experten bot das Netzwerk-Event den Diskussions-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern auch vielfältige Möglichkeiten zum Austausch. Diskutiert wurde dabei etwa über die Gestaltung und Nutzung von Medien, die aktuellen Ausprägungen der politischen Sprache, die Unterschiede zwischen einfacher und leichter Sprache sowie Diversity, Equity & Inclusion-Barrieren und Chancen in der Praxis.