Krisenfest, innovativ und nachhaltig
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Imagefilm und Karriere-Videos sollen Fach­kräfte und Lehrlinge anlocken.
MARKETING & MEDIA Redaktion 18.06.2021

Krisenfest, innovativ und nachhaltig

Die Papier- und Karton-Industrie kommt gut durch die Krise, und die weiteren Aussichten sind trotz einiger Hürden gut.

••• Von Britta Biron

WIEN. Mit einer mengenmäßigen Steigerung um 1,6% auf 1,2 Mio. t und einem wertmäßigen Minus von 0,2% auf 2,4 Mrd. € können die österreichischen Hersteller und Ver­arbeiter von Papier und Karton für das Corona-Jahr eine deutlich positivere Bilanz als die gesamte heimische Wirtschaft ziehen.

Ein wichtiger Treiber in diesem Zusammenhang – vor allem im Sektor Verpackung – war der E-Commerce, der durch die Lockdowns einen zusätzlichen Schub bekommen hatte.

„Hier wird heute viel mehr verlangt, als ein reines Transportmedium. Die Kunden erwarten ein ganzheitliches Erlebnis – von der Bestellung bis zum Auspacken – und fordern nachhaltige, einfach konzipierte und optisch ansprechende Verpackungen. Da sind wir als Hersteller besonders gefordert”, sagt Propak-Obmann Georg ­Dieter Fischer.

Ebenso stabil wie die wirtschaftliche Entwicklung ist die Zahl der Beschäftigten. Mit 8.710 liegt sie nur um 1,6% unter dem Niveau von 2019. Kurzarbeit mussten Propak-Unternehmen nur vereinzelt in Anspruch nehmen.

Mitarbeiter gesucht

„Die Corona-Pandemie hat den Mangel an Fachkräften in unserer Branche nur vorübergehend gedämpft”, erklärt Marko Bill Schuster, COO von Mondi Functional Paper and Films. Trotz hoher Arbeitslosigkeit geben 80% der Unternehmen in einer aktuellen Umfrage an, dass die Verfügbarkeit insbesondere von Fachkräften schwierig ist, 20% können qualifizierte Jobs derzeit tendenziell nicht nachbesetzen.

Ähnlich ist die Situation bei den Lehrlingen: Zurzeit werden in den rund 85 Propak-Unternehmen 224 Lehrlinge in 18 verschiedenen Berufen ausgebildet. Theoretisch wäre da mehr möglich. „Es ist trotz des Angebots an attraktiven Karrierewegen schwierig, junge Arbeitskräfte in unsere Industrie zu holen”, so Schuster weiter. Neben dem generellen Image-Problem, unter dem Lehrberufe seit Langem leiden, habe im Vorjahr auch die Corona-Aufstiegsklausel zu einem Rückgang an Lehrstellensuchenden geführt.

Öko-Musterschüler

Sorge bereitet der Branche auch die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG), durch seinen Fokus auf Mehrweg zulasten der Kreislaufsysteme.

„Produkte aus Papier und Karton sind ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit”, weist Andreas Blaschke, Vorstand Mayr-Melnhof Packaging International, auf einen wichtigen Aspekt der Branche hin. „Der Anteil an Recyclingmaterial liegt durchschnittlich bei 75 Prozent, die Recyclingquote von Verpackungen aus Papier und Karton in Österreich sogar bei 90 Prozent und damit bereits heute klar über dem EU-Ziel von 75 Prozent bis zum Jahr 2025. Papierfasern können bis zu 25-mal rezykliert werden, das kann man durchaus als Mehrweg auf Materialebene sehen.”
Insgesamt herrscht in der Branche aber Optimismus – die Mehrheit der Unternehmen rechnet laut Propak-Umfrage für 2021 mit einem grundsätzlich soliden Wachstum, das aber im Vergleich zur Gesamtkonjunktur potenziell flacher erwartet wird. Allerdings sind die Firmen mit hohem Druck auf die Wertschöpfung durch eine enorme Kosteninflation – nicht nur bei den Rohstoffen – konfrontiert. Propak-Obmann Fischer: „Die Zeiten sind herausfordernd, aber die Propak-Industrie ist eine nachhaltige und innovative Branche und bereit für den ­Aufschwung. Voraussetzung ist und bleibt die rasche Durchimpfung und Bekämpfung der Pandemie.”

Imagekampagne

Um den Sektor insgesamt bekannter zu machen, seine Bedeutung sowohl für den Wirtschaftsstandort Österreich als auch das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele zu unterstreichen und die vielfältigen und zukunftssicheren Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen, um die Betriebe bei der Suche nach Fachkräften und Lehrlingen zu unterstützen, hat Propak die Kreativagentur MarkenStern mit der Produktion eines neuen Imagefilms und sechs Employer Branding-Videos sowie dem Relaunch des Corporate Designs beauftragt.

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