LimeSoda wollte nie eine einseitige „Bude” sein
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Die LimeSoda-Chefs Bernd Pfeiffer, Philipp Pfaller und Klaus Feiler (v.l.) wollen nicht nur ein Thema können.
MARKETING & MEDIA Redaktion 26.08.2022

LimeSoda wollte nie eine einseitige „Bude” sein

Die Webagentur LimeSoda hat jüngst mit einer rauschenden Party den 20. Geburtstag gefeiert. Die Geschäftsführung zieht (Zwischen-)Bilanz.

••• Von Georg Sander

WIEN. Es gab für LimeSoda diesen Sommer viel zu feiern, immerhin wurde die Wiener Webagentur 20 Jahre alt. Das Internet ist im Gegensatz zu der einen oder anderen Prophezeiung geblieben, ein Selbstläufer ist es aber nicht, zwei Jahrzehnte in dem Business zu überstehen. Verantwortlich zeichnen aktuell drei Menschen, die medianet zum Gespräch gebeten hat: Philipp Pfaller ist CEO und berät in E-Commerce und Online Marketing, Bernd Pfeiffer leitet die Kreation und Social Media, und Klaus Feiler ist für den Typo3-Bereich sowie die technische Infrastruktur verantwortlich.

„In unserer Branche 20 Jahre zu erreichen, ist schon das erste Highlight”, bestätigt Philipp Pfaller eingangs die Annahme, dass es nicht leicht war. Denn der Gründungszeitpunkt war 2002 letztlich nicht der beste: „Unmittelbar nach dem Platzen der Dotcom-Blase war es keinesfalls klar, ob wir es so lange schaffen.”

Kein One-Trick-Pony

Zwar wäre man nie wachstumsgetrieben gewesen, ist mittlerweile aber stolz auf das 50-köpfige Team mit drei Standorten in Österreich. Damit schaffe man erfolgreiche Web-, E-Commerce-, Marketing und Branding-Projekte.

Rein aufs Web wollte man sich aber ohnehin nie reduzieren lassen, wie Klaus Feiler ausführt. „Von Beginn weg wollten wir nie nur Kreativ-, Technik- oder Marketing-Bude sein. Die drei Bereiche sind bei uns gleichwertig verankert.” Diese Inhouse-Vernetzung helfe mit den Kunden enorm und schlage sich laufend in völlig unterschiedlichen Awards – von „Bester E-Commerce-Agentur” beim Anton-Award bis zur Auszeichnung beim German Design Award – oder in technischen Kategorien wie dem Typo3-Award nieder.
So unterschiedlich sind auch die Kunden. Philipps Speech Processing war 2002 der erste Konzernkunde, kurze Zeit später folgte der Österreichische Segelverband, der bis heute betreut wird. Große internationale Webshops wie VitaminExpress oder Mam Baby wurden ebenfalls über viele Jahre betreut. „Mit Samsung begann unsere Social Media- und Kommunikationsarbeit, und Hofer und Toyota Österreich sind mit uns erfolgreich in die Welt von Facebook, Instagram und Co gestartet”, berichtet Bernd Pfeiffer.

Anhaltende Akquise

Auf diese vielfältige Expertise setzen aktuell eigentlich komplett unterschiedliche Kunden. Die Statistik Austria und simpliTV sind gerade mit Designs aus dem Hause LimeSoda live gegangen, Wiesbauer und die St. Anna Kinderkrebsforschung mit Website-Relaunchs. Auch vor den neueren Plattformen hat man keine Angst: „Libro haben wir auf TikTok gestartet, und für Denns und das Personalmarketing von Rewe gibt es neue Online-Kampagnen.” Dazu habe man noch die Nachhaltigkeit im Blick: Für die österreichischen Bundesforste laufen gerade zwei Kampagnen zum Thema Wald der Zukunft.

Diese Kampagnen sind ein Beispiel für „klassische” Werbung. Pfeiffer meint dazu: „Wenn es nicht gerade darum geht, mit Suchmaschinen die Welt zu erobern, gibt es zwischen klassischem Marketing und Onlinemarketing nicht so viele Unterschiede. Wir waren schon immer gern kreativ und haben heute eine Menge kompetenter Leute an Bord, die sich sowieso schon mit Grafik, Corporate Design und Content beschäftigen. So können wir auch Leistungen anbieten, die nicht nur online stattfinden.”
Am anderen Ende stehen hierzulande noch etwas unbekannte Werbeformen wie etwa ingame-Werbung bei Online-Games. „Wir probieren immer gern Neues aus und können auch technisch vieles realisieren. Mit personalisierten Videos haben wir vor zwei Jahren schon gute Erfahrungen gemacht, als wir für die Dreikönigsaktion virtuelle Sternsinger-Grüße ins Leben gerufen haben. Die sind sehr gut angekommen. Jetzt haben wir für Libro ein ‚Wunschzeugnis' entworfen. Damit kann man endlich in so wichtigen Fächern wie Lichtschwertkampf maturieren”, erklärt er. Doch dabei bleibt es nicht, auch der Sport spielt für die Agentur ein Rolle.

Nachbarn & Zukunft

Beim beliebten Drittligisten Wiener Sport-Club engagiert man sich, ist ja quasi Nachbar. Sport, das ist überhaupt ein Thema für LimeSoda: „Zum Profi hat es knapp nicht gereicht, also unterstützen wir den Fußball im Bezirk lieber so, wie wir es am besten können. Sport treiben wir aber wirklich gerne – wir haben ja deshalb sogar den Firmen Fitness-Award gewonnen.” Sport wird also ernst genommen, so gut wie alle im Team betreiben ihn – insofern können auch ruhig noch mehr Kunden aus Sport kommen, meinen die drei.

Damit das auch in Zukunft so bleibt, muss natürlich an das Morgen gedacht werden. Firmenintern ist Nachhaltigkeit ein großes Thema, man arbeitet CO2-neutral nach Scope 2 und versorgt zudem die Büros mit Ökostrom. „Wir müssen auch im Kleinen aufmerksam sein und ressourcenschonend arbeiten”, wissen sie. „Wir setzen auch auf nachhaltiges Webdesign, das zunehmend nachgefragt wird. Mit Green Webdesign und Green Commerce sind wir am Puls der Zeit und auch in aktuellen Forschungsprojekten involviert.” Zudem veröffentlicht man einen Nachhaltigkeitsbericht.
Zu all den Themen gesellten sich auch nach Corona die Ukrainekrise. Was heißt das für die Branche? „All das bringt Unsicherheit und zwingt Unternehmen zur Anpassung”, so Pfaller. Je nach Branche falle diese anders aus. In Summe würden die Dienstleistungen wie (Krisen-)Kommunikation oder E-Commerce in diesen Zeiten aber eher wichtiger: „Wir merken bestenfalls Verschiebungen, aber keinen Rückgang.” Hoffnungsfroh meint Feiler abschließend: „Die Teuerung ist jetzt ein akutes Thema. Gute Leistungen werden am Markt aber auch honoriert, und nachhaltig gute Arbeitsbedingungen sind bei uns nicht nur ein Lippenbekenntnis.”

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