Medienpräsenz der Politik im Februar: Führungsquartett unverändert an der Spitze
© APA / Roland Schlager
Andreas Babler (Platz 3)
MARKETING & MEDIA Redaktion 11.03.2024

Medienpräsenz der Politik im Februar: Führungsquartett unverändert an der Spitze

Aschermittwochsreden, Umfragen und parteiinterne Diskussionen sorgen für Berichterstattung.

WIEN. Bundeskanzler Karl Nehammer erreicht im Februar 2024 die meiste mediale Aufmerksamkeit aller Politker und Politikerinnen Österreichs. Das geht aus dem aktuellen APA-Comm Politik-Ranking hervor.

Mit 698 Artikeln belegt Nehammer zum dritten Mal in Folge Platz 1 im APA-Comm Präsenz-Ranking. Auch die weiteren Spitzenplätze zeigen sich unverändert: FPÖ-Chef Herbert Kickl (453 Artikel) und SPÖ-Parteichef Andreas Babler (408 Artikel) belegen wie im Vormonat die Plätze 2 und 3, Umweltministerin Leonore Gewessler (Die Grünen, 280 Artikel) liegt wieder auf Rang 4. Komplettiert werden die Top-5 vom burgenländischen LH Hans Peter Doskozil (SPÖ, 265 Artikel), der erstmals seit Juni 2023 wieder eine Top-Platzierung im Ranking erreicht.

Neben Umfrageergebnissen, die die ÖVP weiterhin auf dem dritten Platz in der Wählergunst sahen, stieß Nehammers Idee der Bezahlkarte für Asylwerber auf besonderen Widerhall. Nachdem der ÖVP-Chef das Thema erstmals in seiner Ansprache zum Österreichplan hervorhob, unterstrich Innenminister Gerhard Karner (Platz 7) den Vorschlag und kündigte eine baldige Umsetzung an. In seiner Aschermittwochsrede distanzierte sich Nehammer von "radikalen Rändern" in der heimischen Innenpolitik. Im Zuge des Ukraine-Sondergipfels in Paris drängte er auf Verhandlungen mit Russland und betonte die Wichtigkeit der Einbindung der BRICS-Staaten. Der Staatengruppe gehören außer Russland unter anderem Brasilien, Indien, China und Südafrika an.

FPÖ-Chef Kickl stand im Februar insbesondere mit seiner Rede zum Aschermittwoch und mit breit angelegter Kritik des politischen Mitbewerbs im Fokus. In seiner pointenreichen Ansprache ortete er unter anderem eine "Anti-Kickl-Allianz". Der politische Mitbewerb arbeitete sich unterdessen an der Person Herbert Kickl ab. Bei ihrer Wahl zur EU-Spitzenkandidatin der Grünen betonte etwa Lena Schilling (Platz 26) ihren Kampf gegen Rechts, denn Kickl, "seine Freunde in der AfD und die Kameraden bei den Identitären" bedrohten das gemeinsame Europa. SPÖ-Klubchef Philip Kucher (Platz 73) stellte unterdessen illegitime zusätzliche Einkünfte Kickls aus Steuergeldern in den Raum.

SPÖ-Chef Babler (Platz 3) sah sich im Februar zum wiederholten Mal zu innerparteilichen Diskussionen und Klarstellungen gezwungen. Nachdem FSG-Vorsitzender Josef Muchitsch (Platz 19) Babler einen moderateren Kurs in Sachen Wirtschaftspolitik ausrichtete und LH Hans Peter Doskozil (Platz 5) für eine Einschränkung der Asylobergrenze eintrat, erklärte Tirols Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer (SPÖ, Platz 23), mit ihm könne man über eine "Asylobergrenze von Null" diskutieren, gleichzeitig legte er ein Bekenntnis zu Babler ab, mit dem er bei der Nationalratswahl "Platz eins" erreichen wolle.

Platz 4 ging erneut an Leonore Gewessler. Die grüne Umwelt- und Energie-Ministerin belegte damit zum dritten Mal in Folge eine Position in den Top-5. Thematisch stellte Gewessler einen angestrebten Ausstieg aus russischem Gas in den Vordergrund und kündigte ein Gesetz an, das vor allem die OMV zur Diversifizierung ihrer Gaseinkäufe verpflichten solle. Bis 2028 will Gewessler so die Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen erreichen. Zu ausreichend Zeit für den Ausstieg mahnte unterdessen Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (Platz 47), der die Versorgungssicherheit der Großstadt Wien hervorhob.

Ein besonders starkes Wachstum an Medienpräsenz verzeichnete FSG-Vorsitzender und SPÖ-Nationalratsabgeordneter Josef Muchitsch. Mit einem Plus von 800 Prozent stieg er im Ranking um 150 Plätze und belegte mit 128 Beiträgen Rang 18. Hauptverantwortlich dafür waren Finanzierungsvorschläge der Sozialpartner zur Ankurbelung des Wohnbaus sowie eine öffentliche Kritik an Parteichef Babler. (OTS)

 

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