••• Von Jakob Klawatsch
Meterhohe, farbenfrohe Kunstwerke an sonst tristen Hausfassaden – Murals, also von Street Artists bemalte Hausfassaden, sind aktuell einer der Trends der Außenwerbung. Durch ihre bunte Gestaltung und die riesigen Motive sind sie ein Blickfang sowohl für Autofahrerinnen und Autofahrer, als auch für Passantinnen und Passanten. Die unübersehbare Präsenz im öffentlichen Raum bietet deshalb besondere Werbechancen. „Murals verleihen Markenbotschaften eine visuelle Wucht, die andere Kanäle kaum erreichen. So können starke und ikonische Statements gesetzt werden – sowohl inhaltlich als auch ästhetisch”, fasst Florian Popp, Gründer und Geschäftsführer von Popp Vision, die Vorteile von Murals zusammen.
Das Außenwerbeunternehmen, dass er gemeinsam mit seinem Bruder Felix betreibt, gilt als Spezialist für Murals. Neben Kunstwerken in Wien, wurden bereits Murals in Graz, Linz und Salzburg umgesetzt – allesamt an neuralgischen Verkehrspunkten oder an ikonischen Standorten. Hinzu kommen diverse Standorte von Giant Posters in Wien, etwa am Judenplatz, in der Zieglergasse oder am Währinger Gürtel.
Kunst trifft Marke
Den Reiz von Murals haben längst auch Mediaagenturen erkannt. Für Thomas Keuschnigg, Traditional Media Specialist bei Mediaplus Austria, eignen sich diese Werbeformen besonders gut als Eye-Catcher: „In einer Zeit, in der die Gesellschaft massiv von Werbung reizüberflutet ist, stechen Murals und Großflächen als Werbeform positiv hervor: Sie schaffen mit Größe, Kreativität und künstlerischer Inszenierung Momente echter Aufmerksamkeit statt austauschbarer Werbebotschaften. Ihr einzigartiger Auftritt im öffentlichen Raum bleibt im Gedächtnis und wirkt dort, wo andere Formate untergehen.”
Die Entscheidung gegen klassische Out-of-Home-Flächen wie Plakate und stattdessen der Fokus auf Murals und Giant Posters ist für Keuschnigg vor allem Ausdruck des Zeitgeists, denn Murals seien „Ausdruck urbaner Kultur und verleihen Marken ein modernes, trendbewusstes Image”.
Deshalb würden auch die höheren Kosten von Murals im Vergleich zu anderen OOH-Werbemitteln – aufgrund der Einzigartigkeit und der zeitlichen Begrenzung – durch die Vorteile aufgewogen werden, so Keuschnigg: „Die Präsenz im Stadtbild sorgt für eine nachhaltige Wahrnehmung und erhöht dadurch die Werbewirkung.” Zumal sich Murals ohnehin am besten für Marken mit anspruchsvollem Profil eignen. „Einsetzbar sind diese Mural-Flächen aus meiner Sicht für jegliche Art von Kampagnen, wobei Marken mit hohen Design- und Lifestyle-Anspruch diese Werbeformen im Blick haben sollten”, erklärt Keuschnigg.
„Urbane Landmark”
Die Präsenz im Stadtbild nutzen und sich als trendbewusste Marken positionieren wollte auch TUI Österreich. Gemeinsam mit der Hotelmarke TUI Magic Life und Popp Vision entstand so an der Schönbrunner Schloßstraße in Wien ein 240 m² großes Street-Art-Mural entstanden, dass unter dem Titel „Mein Sommer” Urlaubslust und Lebensfreude vermitteln soll.
Bei der Kreation galt es, einen Spagat zwischen der Kreativität, Authentizität und „gewissen Rohheit” von Murals und der durchgestylten und konsistenten Markenwelt von TUI zu meistern, wie Susanna Egger, Leiterin Marketing bei TUI Österreich, erklärt. „Die Herausforderung besteht darin, beides zusammenzubringen, ohne Kompromisse in der Markenidentität oder in der künstlerischen Aussage einzugehen. Mit Popp Vision ist uns genau das gelungen. Wir haben gemeinsam nach einer visuellen Sprache gesucht, die den Markenkern authentisch in den öffentlichen Raum übersetzt. Gleichzeitig haben wir bewusst kreative Freiräume eröffnet, um dem Mural seine eigene Wirkung im urbanen Umfeld zu ermöglichen”, so Egger über den Entstehungsprozess.
Vielfältige Kreativität
Genau diese Möglichkeiten zur kreativen Individualisierung machen Murals für Florian Popp zu einem „sehr kraft- und wirkungsvollen Format”. Denn anders als standardisierte OOH-Formate bieten sie Raum für maßgeschneiderte, kontextbezogene Gestaltungen. So können Umgebung und architektonische Besonderheiten ebenso wie Sichtachsen in die kreative Umsetzung miteinbezogen werden. „Dadurch entsteht ein kommunikativer Mehrwert, der über das reine Werbliche hinausgeht und im besten Fall zur urbanen ‚Landmark' wird”, betont Popp.
Werbung ohne Ablenkung
Eine echte „Landmark” wollte auch Škoda Österreich setzen – und hat deshalb gemeinsam mit Popp Vision an der Salzburger Vogelweiderstraße erstmals in Österreich eine Automarke fotorealistisch als Mural inszeniert.
Bei der Entscheidung für diese Werbeform habe vor allem die isolierte Darstellung den Ausschlag gegeben. „Die Platzierung in einem nahezu werbefreien Umfeld garantiert maximale Aufmerksamkeit. Für uns war schnell klar, dass wir dieses Format ausprobieren wollen”, erklärt Thomas Diesenberger, Leitung Marketing Škoda Österreich.
Popp Vision will künftig weiter auf Murals und Giant Posters setzen. Denn: „Giant Posters und Murals sind nicht nur groß, sondern auch großartig darin, Marken unverwechselbar, überraschend und eindrucksvoll im öffentlichen Raum zu positionieren”, so Popp abschließend.
