Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
PÖBELFAKTOR. Wer alt genug ist, kennt noch Begriffe wie „Respektsperson” und weiß, dass man solche Menschen nicht umsonst so nennt, denn: Sie haben sich einen gewissen Respekt in Bezug auf ihr Tun erarbeitet.
Manche Menschen sind das auch in unserer heutigen Zeit in den Augen anderer Mitbürger sogar ohne ihr eigenes Zutun auch weiterhin. Polizisten etwa, oder Personen, die zum Beispiel bei Ämtern und Behörden arbeiten. Hier schwingt noch kulturell unsere Vergangenheit aus der Monarchie mit und eine damit verbundene Obrigkeitshörigkeit.
Sprachlicher Qualitätslimbo
Und auch wenn das heute nicht mehr so ist, so könnte man von Personen, die etwa den Staat bzw. staatliche Institutionen repräsentieren, trotzdem einen gewissen Umgang, Stil und eine gewisse niveauvolle Sprache erwarten – so glaubt man es zumindest.
Ein regelrechtes Paradebeispiel im negativen Sinne ist vor allem der US-amerikanische Präsident Donald Trump, der unaufhörlich gegen Journalisten pöbelt, aber aus Sicht vieler österreichischer Journalisten auch diverse Polit-Pressesprecher diverser Parteien.
Auch die pflegen zum Teil eine Sprache, wenn sie etwa via Twitter zu und über Journalisten meinen: „Die Belehrjournalisten, die die Massenmigration 2015 willkommensklatschend journalistisch unterstützt haben, beklagen jetzt 1:1 die Ablehnung des UN-Migrationspakts.”
Etwas mehr Würde, bitte
Via Twitter konterte Armin Wolf daraufhin und meinte treffend: „‚Belehrjournalisten'? ‚Willkommensklatscher'? Nicht von einem Partei-Pressesprecher, sondern vom Kommunikationskoordinator eines Ministeriums. Kannte ich bisher nicht.”
Und er hat Recht damit. Solch eine Titulierung von Journalisten, die aber zuallererst schlicht und einfach Menschen sind, ist jedes Menschen und noch mehr jedes Politikers und Vertreters dieses Staats unwürdig.